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Nach den „Zweiohrküken“ ist vor den „Dreiohrhasen“? Nicht ganz. Vor dem dritten Comedy-Streich pünktlich für die Zeit vor dem nächsten Weihnachtsfest geplant, legt Til Schweiger erst noch eine Vater-Pause ein. Einmal mehr tritt er bei „Kokowääh“, das die französische Spezialität „Cocq au vin“ verballhornen soll, als Koautor, Regisseur und Hauptdarsteller auf, diesmal unterstützt von Töchterchen Emma.
Erzählt wird die Geschichte des chaotischen Helden Henry, der plötzlich mit seinem achtjährigen Kind konfrontiert wird, von dessen Existenz er bislang überhaupt nichts ahnte. Die Mama ist vorübergehend nach Amerika abgereist, ihr gehörnter Gatte Tristan reagiert so hilflos wie schockiert auf sein Kuckuckskind. Zunächst verlangt der vermögende Kieferorthopäde vom mittellosen Henry eine sechsstellige Nachzahlung der Alimente. Doch dann erwacht seine Liebe zur kleinen Magdalena zu alter Stärke – derweil der leibliche Papa ebenfalls zunehmend Vatergefühle entdeckt.
Kokowääh
Anders als in der üblichen Hollywood-Ware zum gleichen Thema verzichtet Schweiger auf den stereotypen Komödienstadl und bietet reichlich Herzblut und Nachhaltigkeit in seinem Papi-Lustspiel. „Was ist eigentlich ein Vater?“ lässt er seinen emotional verunsicherten Henry fragen, dem zu allem Überfluss auch noch die aktuelle Freundin davonläuft.
Bei aller thematischen Ernsthaftigkeit steht klar die Komik im Vordergrund. Da gibt es Slapstick mit altklugem Kindermund-Humor und spontanem Küchenbrand. Anspielungen auf die Eitelkeiten der Filmbranche („Ich mache Filme mit Anspruch, da zählen die Zuschauer doppelt!“). Oder politisch unkorrekte Erziehungstipps: „Böse Kinder darf man treten!“ Diese Mischung wird mit lässiger Leichtigkeit serviert und mit Akteuren, die die ganze Sache unaufdringlich liebenswert ausfallen lassen. Ob mit Papa Til und Tochter Emma. Oder mit Samuel Finzi als kauzigem Gegenspieler. Ein bisschen „Zweiohr“ gibt’s freilich doch: Statt putzigem Plüschtier wird diesmal ein eigenwilliger Schlafanzug geschneidert.