Frankfurt. . Der Zukauf von Fernsehsendern aus den Benelux-Staaten hat sich für Pro7 nie bezahlt gemacht. Jetzt ist der TV-Sender die Anhängsel wieder los und hat es durch den Verkauf zudem geschafft, seine Schulden deutlich zu reduzieren. Insgesamt erwartet der Sender einen hohen Gewinn.
Der Verkauf seiner Benelux-Sender spült ProSiebenSat.1 viel Geld in die Kassen. Im dritten Quartal habe unter dem Strich ein Überschuss von 340 Millionen Euro gestanden - mehr als zehn Mal so viel wie im Vorjahreszeitraum, teilte Europas zweitgrößter Fernsehkonzern am Donnerstag mit. Die Münchner Gruppe hatte ihre Töchter in Belgien und den Niederlanden vor einem halben Jahr für gut 1,2 Milliarden Euro an den finnischen Medienkonzern Sanoma verkauft - das Geld landete aber erst später auf dem Konto von ProSieben. Den Rest des Verkaufserlöses nutzte ProSieben, um seine Schulden abzubauen. Diese lagen Ende September nur noch bei zwei statt gut drei Milliarden Euro wie vor einem Jahr.
Schlussstrich unter missglückter Akquisition
Der RTL -Rivale zieht damit auch den Schlussstrich unter eine missglückte Akquisition. Die ProSieben-Eigentümer KKR und Permira hatten dem Sender vor vier Jahren ihre europäische TV-Tochter SBS aufgehalst.
ProSieben musste sich dafür Auftrag der Finanzinvestoren hoch verschulden. Die Aussichten für das Gesamtjahr bestätigt der Vorstand: Das operative Ergebnis soll über dem Vorjahreswert von 792 Millionen Euro liegen. (rtr)