Mainz. . Thomas Bellut macht weiter Karriere beim ZDF. Der Journalist wird im kommenden Jahr neuer Intendant bei dem öffentlich-rechtlichen Sender. Er beerbt damit Makus Schächter.
Neuer Intendant des ZDF wird im kommenden Jahr Programmdirektor Thomas Bellut. Der ZDF-Fernsehrat wählte den 56-Jährigen am Freitag in Berlin erwartungsgemäß zum Nachfolger von Amtsinhaber Markus Schächter. Schächter hatte im Januar angekündigt, sich nach Ende seiner zweiten Amtszeit im März 2012 zurückzuziehen.
Bellut war der einzige Kandidat. Er wurde mit großer Mehrheit gewählt. 70 Mitglieder stimmten den Angaben zufolge mit Ja, es gab eine Nein-Stimme und zwei Enthaltungen.
Bellut arbeitet seit 27 Jahren für den Sender und ist seit 2002 Programmdirektor des Zweiten. Zuvor war der promovierte Politikwissenschaftler zehn Jahre in der ZDF-Innenpolitik tätig, zunächst als Redaktionsleiter für Sondersendungen und das Magazin „blickpunkt“. Ab 1997 leitete er die Hauptredaktion Innenpolitik. In der Zeit moderierte er die ZDF-Sonder- und Wahlsendungen, das „Politbarometer“, „ZDF-spezial“ und „Was nun, ...?“.
Schächter geht freiwillig
Der Intendant wird nach dem ZDF-Staatsvertrag vom Fernsehrat, dem eigentlich 77 Mitglieder angehören, für fünf Jahre in geheimer Wahl gewählt. Erforderlich sind die Stimmen von mindestens drei Fünfteln der Mitglieder, die „unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen vertreten“. Darunter sind Vertreter der 16 Bundesländer, des Bundes, der Parteien, der Kirchen und von Gewerkschaften.
Schächter hatte im Januar betont: „Es ist meine persönliche Überzeugung und mein Amtsverständnis, dass Spitzenpositionen in Top-Unternehmen nur in klarer Befristung erfolgreich ausgeübt werden können.“ Zwei Amtsperioden seien in seinen Augen ein gutes Zeitmaß und zehn Jahre die richtige Zeitspanne, sagte der 61-Jährige.
Bewerber ausgeschlossen
Das Oberverwaltungsgericht Koblenz hatte vor der Wahl noch einen Eilantrag gegen die Intendantenwahl beim ZDF angelehnt. Das Gericht begründete in seinem am Freitag veröffentlichten Beschluss vom Donnerstag, dass ein Bewerber um die Stelle des Intendanten vom Auswahlverfahren ausgeschlossen werden darf, wenn kein einziges der 77 Fernsehratsmitglieder seine Bewerbung unterstützt.
Den Gerichtsangaben zufolge bewarb sich der Antragssteller um das Amt des Intendanten. Keines der Mitglieder des Gremiums sei jedoch bereit gewesen, ihn zu unterstützen. Als Folge wurde er auch nicht zu einer Vorstellungsrunde eingeladen. (dapd)