Mainz. . Die politische Einflussnahme auf das ZDF geht weiter. Der Fernsehrat rüffelte das Polit-Magazin „Frontal 21“ wegen vermeintlich einseitiger Berichterstattung. Intendant Markus Schächter wies die Kritik zurück.

Die politische Einflussnahme auf die Berichterstattung im ZDF geht weiter. Der für die Programm-Aufsicht verantwortliche Fernsehrat kritisiert das Polit-Magazin „Frontal 21“ für den 2010 gesendeten Beitrag „Kampf ums Gymnasium“ über die Schulpolitik in Hamburg.

Zum Stand der wissenschaftlichen Auseinandersetzung sei „ein einseitiger Eindruck erweckt“, hieß es. Das von CDU-nahen Mitgliedern dominierte Gremium stößt sich auch an der Moderation des Beitrages. Die Redaktion von „Frontal 21“ habe sich selbst auferlegt, die analytische Berichterstattung „durch eine bewusst zurückgenommene und distanzierende Haltung des Moderators“ zu begleiten.

Einen Programm-Grundsatz des öffentlich-rechtlichen Senders sah der Fernsehrat allerdings nicht verletzt.

ZDF-Intendant Markus Schächter wies die Kritik umgehend zurück. Der „taz“ sagte er: „Ich habe in der Diskussion deutlich gemacht, dass ich eine andere Einschätzung habe. ,Frontal 21’ braucht Ecken und Kanten.“ Damit stärkte Schächter Chefredakteur Peter Frey den Rücken.

Frey amtiert seit 1. April vorigen Jahres. Der 53-Jährige folgte dem ehemaligen ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender. Der Vertrag mit dem inzwischen 62-Jährigen war nicht verlängert worden – auf Betreiben der CDU.