Mainz. .

Das ZDF setzt ab 2011auf Programm-Blöcke. Mittwochs gibt’s politische Information, Donnerstag ist Kinotag, am frühen Sonntagabend laufen Dokumentationen. So sollen Zuschauer länger gebunden werden.

Das ZDF setzt bei seinem neuen Sende-Schema auf längere Programm-Strecken. Am Mittwochabend setzt das Zweite ab 1. April 2011 auf politische Information, der Donnerstag ist reserviert für Kino und Fernsehfilm, und der frühe Sonntagabend steht im Zeichen von Dokumentationen.

Die Neuordnung soll das Profil des Zweiten klarer erkennbar machen. Zudem soll das Block-Programm Zuschauer länger als bisher binden – ein Trend, der auch bei den Mitbewerbern zu beobachten ist. Er folgt Erkenntnissen der Fernsehforschung.

Zu den Gewinnern des ZDF-Programmschemas ge­hört die Information. Das „auslandsjournal“ folgt mittwochs künftig auf das „heute-journal“ bereits um 22.15 Uhr. Anschließend laufen Dokus zu aktuellen politischen oder gesellschaftlichen Fragen. Derlei Filme wurden bisher nach Mitternacht gezeigt – und damit unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

Kinofilme am Donnerstag

Eine Kehrtwende vollziehen die Mainzelmänner auch am Donnerstag. Zur besten Sendezeit, um 20.15 Uhr, strahlen sie künftig familientaugliche Hollywood-Blockbuster aus. Damit sagt das ZDF Sat.1 den Kampf an. Nach dem Kinofilm sollen Liebhaber „besonderer deutscher Fernsehfilme“ auf ihre Kosten kommen. Den Preis für die Umstrukturierung des Programms zahlen die „ZDF.reporter“: Das Format entfällt.

Am frühen Sonntagabend will das Zweite demnächst Wissenslücken füllen: um 18.30 Uhr mit den bisher mittwochabends ausgestrahlten Sendungen „Abenteuer Wissen“ und „Abenteuer Forschung“. Dabei setzt das ZDF auf Personalisierung, wie bereits jetzt bei Dirk Steffens „Faszination Erde“, Maximilian Schells „Imperium“ und Frank Schätzings „Universum der Ozeane“ zu besichtigen.

Neue Aufgabe für Hape Kerkeling

Im Anschluss daran, um 19.30 Uhr, ist die Hochglanz-Reihe „Terra X“ zu sehen – wie bisher schon. In dieser Reihe gibt sich demnächst ein Mann die Ehre, den das Publikum eher mit Unterhaltung in Verbindung bringt: Hape Kerkeling. Der gebürtige Recklinghäuser zeigt sich „unterwegs in der Weltgeschichte“ (Titel seines Sechsteilers) von seiner ernsthaften Seite. ZDF-Intendant Schächter ist stolz darauf, „eine weitere sehr populäre und authentische Persönlichkeit für die Reihe gewinnen“ zu können.

Der Umbau des Sonntagabends fordert auch Opfer. Ein kleines Opfer muss die „ZDF.reportage“ bringen, die um eine halbe Stunde nach vorn rutscht, auf 18 Uhr. Ein großes Opfer hingegen wird von „ML Mona Lisa“ verlangt. Es wandert von Sonntag, 18 Uhr, auf den undankbaren Sendeplatz Samstag, 17.50 Uhr. Gegen die „Sportschau“ der ARD dürfte das Frauen-Magazin keine Chance haben. „ML Mona Lisa“ verdrängt am frühen Samstagabend das Boulevard-Magazin „hallo Deutschland“, das dort entfällt. Der Verlust ist zu verschmerzen.