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Schräg, schräger, „Breaking Bad“. Die Geschichte um den krebskranken Ex-Forscher und Ex-Lehrer Walter, der auf Drogen-Produktion umschult, ist eine wahrhaft schwarze Serie. Arte zeigt sie ab Samstag, 9. Oktober.
Ein Mann auf dem Abstieg: Walter White, früher mal ein erfolgreicher Forscher, unterrichtet heute als Chemie-Lehrer an einer Highschool im US-Staat New Mexico. Und weil das Geld für Haus und Familie sonst nicht reichen würde, hat er am Wochenende auch noch einen Zweitjob als Autowäscher angenommen. Mühsam bringt er so seinen behinderten 17-jährigen Sohn und seine seit kurzem wieder schwangere Ehefrau Skyler durch. Aber offensichtlich nicht mehr lange, denn nach einem Zusammenbruch wird bei Walter Lungenkrebs diagnostiziert, inoperabel.
Es scheint schon verrückt zu sein, einen offensichtlich sterbenden Mann zur zentralen Figur einer Serie zu sein. Aber da sollte man erst einmal abwarten, womit Breaking Bad (ab Samstag wöchentlich um 22 Uhr bei Arte) sonst noch so aufwartet.Walter nämlich beschließt angesichts des sicheren Endes, seine Familie nicht mittellos zurückzulassen. Als Chemiker entscheidet er sich für die leichteste Art, viel Kohle zu machen: Gemeinsam mit einem ehemaligen Schüler steigt er in die Drogen-Herstellung ein. Wo-mit seine Probleme jedoch geradezu inflationär zunehmen.
Kein deutscher Serien-Autor würde das wagen
„Breaking Bad” erscheint mit der Zeit immer mehr wie einer dieser Coen-Brüder-Filme, in denen sich Pechvögel abstrampeln, um doch nur immer tiefer in den Sumpf zu geraten. Nur dass diese Serie, von der in den USA bereits die dritten Staffel gelaufen ist, erzählerisch immer mehr aufblühen kann. In Walters Fall beginnt der Ärger in dem Moment, da sein Drogen-Partner zwei weitere harte Typen anschleppt, die das Geschäft in die eigenen Hände nehmen wollen. Zum ersten Mal gehen Walter da Mordgedanken durch den Kopf, die er auch bereit ist, umzusetzen: Der als Drogenküche angeschaffte Camper wird von ihm kurzerhand zur Gaskammer umfunktioniert.
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Man wird in „Breaking Bad” Szenen sehen, die kein deutscher Serienautor wagen würde, zu Papier zu bringen. Dass man eine Leiche nicht in die eigene Badewanne legen sollte, um sie mit Säure entsorgen zu wollen beispielsweise – denn stark ätzende Flusssäure frisst sich auch durch Porzellan, was aus einer sauberen Sache schnell eine Riesenschweinerei werden lässt. Die kräftigen Farben der Bilder unterstreichen das auf wunderbare Weise.
Da vibriert die Luft
Autor Gilligan hält über die Folgen hinweg eine Spannung, die ihresgleichen sucht. Folge drei beispielsweise besteht hauptsächlich aus der Konfrontation Walters mit einem Gefangenen, den er eigentlich umbringen sollte. Da vibriert förmlich die Luft zwischen den beiden, bis eine Lösung des Problems zwangsläufig wird. Nicht nur in solchen Szenen wirkt Hauptdarsteller Bryan Cranston wie geboren für die Verkörperung dieses gequälten Pechvogels.
Irgendwann fällt auch der Familie Walters seltsames Verhalten und seine langen Abwesenheiten auf, was Gattin Skyla ihre eigen Schlussfolgerungen ziehen lässt. Da kommt der Punkt, da unser trauriger Held die Flucht nach vorn antritt und seine Krankheit öffentlich macht. Die zweite Meinung, die nun unbedingt eingeholt werden muss, lässt die Behandlung des Krebses doch noch als möglich erscheinen. Für Walter ist das keine gute Nachricht.