Gelsenkirchen. Die Deutschpop-Musiker von Pur gaben ihr einziges Konzert des Jahres vor 50.000 Fans in Gelsenkirchen. Zum fünften Mal traten die Musiker mit dem Format “Pur & Friends“ in der Arena auf Schalke auf. Mit dabei: musikalische Spezial-Gäste wie Chris de Burgh und als Zugabe ein Überraschungsgast aus Ostfriesland.
Würde an diesem Abend das Mikrofon des Sängers Hartmut Engler versagen, es wäre kein Problem: Das treue Pur-Publikum ist gekommen, um zu zeigen, dass keine Liedzeile der Deutschpop-Musiker vergessen ist. Und Pur sind zu diesem einzigen Konzert des Jahres in die Veltins-Arena nach Gelsenkirchen gekommen, um ganz besonders viele alte Hits zum Besten zu geben.
"Ich will hunderttausend Hände sehen", ruft Frontman Hartmut Engler und die mehr als 50.000 gehorchen. Von der mitten in die Arena gebauten Bühne aus dirigiert er das wogende Meer der Klatschenden, führt die Hand ans Ohr, um den Chor aus tausend Kehlen zu beflügeln. Sie singen mit: "Freunde", "Drachen sollen fliegen", "Betrunken" - so geht die Seelenwärmer-Pop-Party. "Ihr seid einfach geil", ruft Engler.
Mehr als zwölf Millionen verkaufte Tonträger
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Seit mehr drei Jahrzehnten stehen sie nun schon auf der Bühne, die meiste Zeit davon auch auf der ganz großen. Vom Keller der örtlichen Kirchengemeinde im schwäbischen Bietigheim-Bissingen, in dem die Bandmitglieder damals noch unter anderem Namen probten, arbeiten sie sich seit Mitte der 1970er Jahre hinauf, werden später zu Pur und landen 1990 mit "Lena" den ersten Single-Charts-Erfolg.
"Abenteuerland" (1995) wird mit zwei Millionen Exemplaren zu einem der meistverkauften deutschsprachigen Alben. Zehn Jahre und fünf Nummer-Eins-Platten später sind Pur immer noch da. Der Erfolg von insgesamt mehr als 12 Millionen verkauften Tonträgern gibt ihnen Recht.
"Pur & Friends" zum fünften Mal auf Schalke
Ihre Texte, so eingängig wie zugänglich, zielen auf Hirn und Herz von jedermann: Sie besingen die Heldinnen von Nebenan ("Lena, du hast es oft nicht leicht"), treffen den Nerv ihres zumeist mitalternden Publikums ("Ein graues Haar, wieder geht ein Jahr"), kitzeln an der Sehnsucht, ein bisschen mehr aus dem Einerlei des Lebens zu machen ("Komm mit mir ins Abenteuerland, der Eintritt kostet den Verstand"). Das funktioniert auch an diesem knapp dreistündigen Pur-Abend.
Bereits zum fünften Mal spielen die Schwaben mit dem Konzertformat "Pur & Friends" auf Schalke. Die Freunde, die sie an diesem Samstagabend zum gemeinsamen Musizieren auf die Bühne bitten, können sich eines bestgelaunten Publikums sicher sein.
Otto Waalkes jodelt als Zugabe musikalische Gags
Die Jungspunde des Elektro-Duos Glasperlenspiel liefern frischen Wind. Altmeister Chris Thompson, Stimme von Manfred Mann's Earth Band, rockt mit "Mighty Quinn" und dem Springsteen-Cover "Blinded by the light". Der irische Sänger Chris de Burgh lässt sich anstecken von der Hochstimmung vor und auf der Bühne. Den Hit "High on Emotion" gibt es von ihm und natürlich die Kuschelballade "Lady in Red". Auch Pur-Songs als Engler-Duett gehören zum Repertoire der Gäste.
Als Zugabe jodelt sich dann noch ein unangekündigter Überraschungsgast auf die Bühne: Der ostfriesische Komiker Otto Waalkes hat noch ein paar musikalische Gags im Gepäck. Die Billy-Joel Parodie "Wir haben Grund zu Feiern" hat das Pur-Publikum textsicher drauf und auch zur Hänsel-und-Gretel-Variation im Pur-Stil stimmt es bald mit ein. Ottos Hommage an die Gastgeber lautet: "Komm mit mir ins Pfefferkuchenland". (dpa)