Essen. . Insgesamt 51 .500 Besucher kamen in diesem Jahr. Viele der Konzerte waren ausverkauft. Und wenn der Regen bei der „Extraschicht“ nicht so viele Zuschauer abgehalten hätte, hätte es sogar einen Besucherrekord geben können.

Wäre der Prasselregen bei der „Extraschicht“ nicht gewesen, das Klavierfestival Ruhr hätte in diesem Jahr einen neuen Rekord bei den Besucherzahlen eingefahren. So aber wurde es nur einer bei den verkauften Karten: 41.500 konnte man in dieser Saison absetzen, 500 mehr als im Vorjahr. Außerdem kamen 10.000 Besucher zu den „Extraschicht“-Konzerten des Festivals, das an diesem Wochenende mit dem Gastspiel des Trompeten-Beaus Till Brönner und seiner „Piano Friends“ Antonio Farao und Jacob Karlzon in der Essener Philharmonie seinen jazzigen Abschluss findet.

99 Pianisten aus 23 Nationen

Von 66 Veranstaltungen (mit vier Ur- und Erstaufführungen) an 29 verschiedenen Spielorten waren 21 Konzerte ausverkauft. Insgesamt traten 99 Pianisten aus 23 Nationen auf, davon waren 38 Debütanten beim Festival. Die Festivalmacher um Franz Xaver Ohnesorg haben bei den Konzerten mehr als 70 Zugaben gezählt. Der Intendant blickte gestern auf „besonders viele Sternstunden“ in musikalischer Hinsicht zurück, was nicht vorderhand auf Superstar Lang Lang oder die lang ersehnte Rückkehr von Evgeny Kissin gemünzt war, sondern auf Ereignisse wie den „Beethoven-Gipfel“ mit Interpretationsvergleichen „auf höchstem Ni­veau“ oder die Erkundung der Klavierliteratur „Für die Linke Hand“, mit der man gleich beim Festivalauftakt am 9. Mai begonnen hatte.

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Deutlich zugelegt hat auch noch einmal das „Education“-Programm des Festivals, mit dem sowohl besonders begabte wie auch benachteiligte Kinder in Stadtteilen wie Duisburg-Marxloh gefördert werden. Das Programm war in diesem Jahr fokussiert auf Werke des ungarischen Neutöners György Ligeti.

Junge Pianisten profitierten von den profunden Kenntnissen des versierten Ligeti-Interpreten Pierre-Laurent Aimard. An der Folkwangschule in Essen entstanden dabei in diversen Workshops sogar neue Tanz-Kompositionen, die von Musikern und Tänzern gemeinsam erarbeitet wurden. Am „Education“-Programm nahmen insgesamt 368 Kinder und junge Erwachsene aus Schulen, Hochschulen und Kindergärten teil. Davon besuchten allein 300 Kinder zwischen zwei und sechs Jahren die „Little Piano School“ an der Folkwang Musikschule und den Klaviergarten an Kitas in Bottrop, Dorsten, Gladbeck und Marl.

Frühstart im kommenden Jahr

Im kommenden Jahr wird das Klavierfestival übrigens weit früher als gewohnt beginnen, zwei Wochen nach Ostern schon. Die früh terminierten Sommerferien zwängen dazu, sagte Festivalchef Ohnesorg, wahrscheinlich werde das Auftaktkonzert bereits am 16.April stattfinden. „Wir sind ja ein privat finanziertes Festival“, betonte Ohnesorg, „da müssen wir sogar darauf achten, dass wir keine Konzerte auf die vielen Brückentage im Mai legen.“ Das komplette Programm soll „deutlich vor Weihnachten stehen“.