Berlin. . Theater-Autorin Yasmina Reza glaubt nicht, dass jemand Politik machen kann, ohne Verführer zu sein - Bundeskanzlerin Angela Merkel eingeschlossen. Reza spricht Merkel “einen gewissen Charme“ zu, der besonders im “Off“ zur Geltung komme, sobald sie die Steifheit ihrer öffentlichen Auftritte ablegt.
Die französische Schriftstellerin und Theater-Autorin Yasmina Reza glaubt, dass alle Politiker Verführer sind. "Man kann keine Politik machen, ohne Verführer zu sein", sagte Reza der "Welt am Sonntag". Das gelte auch für Angela Merkel, die sie bereits zweimal getroffen habe.
"Sie ist natürlich nicht verführerisch auf jene Weise, die Modemagazine für verführerisch halten. Aber sie ist trotzdem sehr verführerisch", sagte die 55-Jährige. "Sie hat einen gewissen Charme, wenn man sich mit ihr normal unterhalten kann. Bei öffentlichen Auftritten ist sie ziemlich steif, aber im "Off" ist sie ganz anders. Aber trotzdem entdecke ich da den Wunsch zu verführen, wenn auch auf diskrete Weise." Zuletzt erschien in Deutschland von Yasmina Reza der Roman "Glücklich die Glücklichen". (dpa)