Düsseldorf. Gärtnern in Städten ist eine internationale Bewegung. Jetzt kommt das “Urban Gardening“, bei dem Bohnen und Tomaten inmitten von Beton-Wüsten wachsen, auch in Düsseldorf an. Als Beitrag zur Kunst-Quadriennale sollen vier Gärten angelegt und über die Dauer der Kunstschau hinaus genutzt werden
Das weltweit populäre "Urban Gardening" - Gärtnern inmitten der Städte - soll jetzt auch in Düsseldorf Wurzeln schlagen. Als Beitrag zur Kunst-Quadriennale werden in der NRW-Landeshauptstadt vier Gärten mit Hochbeeten angelegt, in denen mehr als 40 historische Gemüsesorten von seltenen Bohnen bis zu Möhren, Kohl oder Zwiebeln gezogen werden.
Der zentrale Garten mit 50 Hochbeeten wird im Innenhof des Schlosses Benrath angelegt. Drei kleinere "Satellitengärten" entstehen im Stadtzentrum. Vorbild für das Düsseldorfer Projekt "Elisabeths Garten" seien die Prinzessinnengärten in Berlin oder Stadtteilgärten etwa in Detroit, sagte Stefan Schweizer, wissenschaftlicher Vorstand der Stiftung Schloss und Park Benrath am Donnerstag in Düsseldorf.
Weitere Nutzgärten sind geplant
Die Beetlandschaften sollen laut Schweizer "hochwertigen ästhetischen Ansprüchen genügen", aber auch Fragen der Zeit etwa zur Ressourcenverknappung aufwerfen. Nicht zuletzt gehe es darum, "die Menschen des 21. Jahrhunderts von der Entfremdung der Lebensmittelproduktion zu befreien".
Das nachhaltige Garten-Projekt passe auch zum Motto der diesjährigen Quadriennale "Über das Morgen hinaus". Die Hochbeete sind in drei Fruchtfolgen in einem selbstdüngenden System angelegt und sollen über die vom 5. April bis 10. August dauernde Quadriennale hinaus genutzt werden.
Ziel der Organisatoren ist, dass Nachbarschaften oder Schulklassen gemeinschaftlich die Beete pflegen, Beet-Patenschaften bilden und die Ernte - in Bioqualität - gemeinschaftlich zubereiten und verspeisen. In den nächsten Jahren sollen außerdem weitere Nutzgärten in Düsseldorf entstehen. So können Privatpersonen, Schulen, Museen oder Behörden ihr eigenes Beetsystem samt Saatgut beim Schloss Benrath in Auftrag geben. (dpa)