Veranstalter rechnen mit Rekordbeteiligung beim Day of Song 2014
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Bochum. Eine Erfolgsgeschichte, nein, ein Chartstürmer: 2010 wurde der „Day of Song“ zur Kulturhauptstadt Ruhr ins Leben gerufen. Jetzt geht das größte Sängerfest Deutschlands in die dritte Runde. Heute wurde schon mal eine eigene Hymne vorgestellt.
Falls Sie sich der letzten für den Pott ersonnenen Hymne nicht erinnern, helfen wir nach. Es reimte sich dort „Revier“ auf „hier“ sowie „Ruhr“ auf „pur“, aber auch auf „stur“, „Natur“ und „nur“: Herbert Grönemeyers Ständchen zur Kulturhauptstadt war mäßiger Erfolg beschieden. Ob es mit dem neuen Lied besser geht?
Mächtig bei Stimme
Mächtiger bei Stimme sein wird es garantiert, am 27. September 2014, zehn nach zwölf Uhr mittags, Abertausende werden es schmettern, in Iserlohn und Wattenscheid, in Castrop und Mülheim, vor Kirchen oder Frittenbuden. Erst Steigerlied, wie immer (seit 2010 und 2012), dann die Verse der Bochumer Lehrerin Bettina Arens-Cakir. Bei ihr reimt sich „hier“ auf „Revier“, was ja vorkommt. Es sei das Beste aus 157 Beiträgen, heißt es. Eine Fach-Jury samt Literaturbüro Ruhr wählte, einstimmig.
Freundlich, tolerant, eher schlicht
Drei Strophen plus Refrain, freundlich, tolerant, eher schlicht und leicht zu merken. Den unterbrochenen Reim (schon Heinrich Heine schätzte abcb) vertonte swingend kirchentagstauglich Rasmus Baumann. Der Mann ist Chefdirigent am Musiktheater im Revier, was sich reimt auf: Klavier. Dort saß er diesen Dienstag und begleitete in Bochums Musikschule den „B.Happy“-Chor. So wurde die Neuschöpfung fröhlich singend getauft. Finale: „Sing es laut und voller Freude: Dieses hier ist mein Revier!“ Ja, sogar Binnenreime gibt’s.
Day of Song im Sauerland
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So viel Anfang, so viel Vorfreude, so viel Stolz auf so viel Altes und Neues: Denn „!Sing“, der „Day of Song“ kommt 2014 wieder. Neben der Autobahn ohne Autos ist er vielleicht das größte erinnerte Erlebnis der Kulturhauptstadt Ruhr geblieben. Und beim zweiten Mal kamen noch mehr. Da sollte es doch an kein Wunder grenzen, wenn nicht noch mehr kämen als die 200.000 vom letzten Mal und die fast 51.000 Organisierten aus 1545 Chören. 45 Städte haben bereits zugesagt, die Bistümer Essen, Münster, Paderborn, dazu Rheinoper und neuapostolische Kirche...
Neu: Liederheft. Es ist schon jetzt das größte deutsche Gesangsfest. Das hat die Freunde treu bleiben oder wachsen lassen. Sie ermöglichen Neues, etwa ein Liederheft. Die ersten 70.000 Sänger, die sich anmelden, erhalten es kostenlos. Chorverband NRW und Kulturministerium machen’s möglich.
Neu: Singpaten. Noch stärker als bisher werden Kinder und Jugendliche in den Riesenchor von Moers bis Hamm einbezogen. Sangesbegeisterte „Senioren und Erwachsene“ werden über die Einrichtung „Canto elementar“ in Kindergärten die Freude am Singen wecken. Denn die Zahl der Eltern, die ihren Kindern noch ein Schlaflied vorsingen können, sinkt rapide. Nun helfen Betagte den Jüngsten nach. Die Initiative wurde mit dem Nationalpreis geehrt. Nun bündelt und vermittelt „!Sing“ Freiwillige.
Neu: „!Sing“ auf türkisch. Zu den vier Titeln, die am 27. September allerorts angestimmt werden, zählt erstmals ein türkisches Volkslied. „Üsküdara“ Eine Kostprobe gab es in Bochum auch davon. „Hoch, für Männer!“, sagt eine Chorfrau im Publikum. „Nein, ich singe es auch“, entgegnet Herr Cakir, Gatte der „Revier“-Autorin freundlich.
Neu: Junger Song. Sicher, kein „Day“ ohne Steigerlied. Aber ein Zuckerl für die etwas Jüngeren und die, die den Bergbau nur noch aus dem Museum kennen, muss sein. Das vierte der 12-Uhr-10-Lieder ist „We are the World“. Es passt zum Untertitel des Festivals. Er wirbt um „Junge und jung Gebliebene“.
DER SONG:
War oft fort an andren Orten, hörte, sah, erlebte viel: Es gab Gutes, es gab Schlechtes, manches, was mir sehr gefiel
Refrain: Doch ich hab es nie vergessen, was ich mag am Leben hier: Deine Menschen, deine Vielfalt, farbenfrohes Ruhr-Revier.
2. Offen, ehrlich, mit viel Wärme: Wer neu kommt, gehört zu dir, macht dich stärker, macht dich reicher, herzlich, echtes Ruhr-Revier.
Refrain: Und so hab ich nie...
3. Wie die Glieder einer Kette, einzigartig, scheint es mir, reihen sich selbst größte Städte zu dem einen, bunten Wir.
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