Köln. Die Alternative-Rockband “Black Rebel Motorcycle Club“ hat das Publikum in Köln mit abwechslungsreichem Rock begeistert. 1000 Zuhörer haben die Band aus San Francisco über zwei Stunden in der Live Music Hall erlebt. Zwischenzeitlich zauberten die Musiker Stimmung eines “Unplugged“-Konzertes herbei.

Es war die letzte Station auf ihrer einmonatigen Tournee quer durch Europa. Aber das Beste hebt sich auch der Black Rebel Motorcycle Club offensichtlich immer bis zum Schluss auf. Denn Auftritte in Deutschland genießen bei der Alternative-Rockband aus San Francisco einen ganz besonders hohen Stellenwert.

Weil ihnen das Publikum hierzulande eine innige Sympathie und Feierlust entgegenbringt, die ihresgleichen sucht. Wohl deshalb bedankte sich das Trio bei den 1.000 Zuhörern in der prall gefüllten Kölner Live Music Hall mit einem ebenso ausgiebigen wie unvergesslichen Abend.

Band ist ganz in Schwarz auf der Bühne

Um 21 Uhr schlendern sie auf die Bühne: Schlagzeugerin Leah Shapiro setzt sich im schwarzen T-Shirt an ihren Arbeitsplatz. Peter Hayes streift sich in schwarzem Hemd gewandet und natürlich mit einer Zigarette im Mundwinkel den Gitarrengurt über. Und Robert Levon Been bevorzugt zunächst die schwarze Lederjacke als Bühnendress.

Die im Bandnamen verewigte Farbe ist also auch der Dresscode für diese Nacht. Und alle drei Dunkelgekleideten verkörpern auf ihre ganz individuelle Art das Bild des coolen, unbeugsamen Rebellen.

Sänger widmet Lied seinem toten Vater

Die Ehre, Song Numero eins sein zu dürfen, wird „Let The Day Begin“ zuteil. Das ist nicht nur die aktuelle Single, sondern das Lied ist gerade für Bassist und Sänger Robert Levon Been eine Herzensangelegenheit. Denn es stammt aus der Feder seines Vaters Michael Been. Der schrieb einst selbst als Mitglied der Rockformation The Call ein bemerkenswertes Kapitel Musikgeschichte.

Bassist und Sänger Robert Levon Been Black am 7. April in der C-Halle in Berlin. Foto: Britta Pedersen/dpa
Bassist und Sänger Robert Levon Been Black am 7. April in der C-Halle in Berlin. Foto: Britta Pedersen/dpa

Danach kümmerte er sich dann um die Karriere seines Sohnes, reiste bei den Tourneen des Black Rebel Motorcycle Clubs nicht nur mit, sondern erlebte jeden Auftritt hinter der Bühne mit – als Mischung aus Inspirator und Maskottchen. Genau dort erlitt Michael Been während der Tour im Jahr 2010 einen Herzinfarkt - und starb.

Geschockt von diesem Schicksalsschlag drohte zwischenzeitlich sogar das Band-Aus. Doch nach einer Pause fanden der verlorene Sohn und seine beiden Mitstreiter im Proberaum wieder zueinander – indem sie „Let The Day Begin“ spielten.

Gedankenverloren bei Gitarrenspiel

Nach diesem emotionalen Konzertauftakt in Köln folgt sofort weiteres Material des brandneuen Albums „Specter At The Feast“, etwa die druckvoll pulsierenden Stücke „Rival“ oder „Hate The Taste“. Endgültig nimmt die Masse zu Füßen der Band Fahrt auf, als mit „Whatever Happened To My Rock’N’Roll“ der erste Klassiker aus den Lautsprechertürmen knallt.

Black Rebel Motorcycle Club 2010 in Köln

Robert Levon Been vom Black Rebel Motorcycle Club beim Konzert in der Essigfabrik in Köln. Foto: Monika Idems
Robert Levon Been vom Black Rebel Motorcycle Club beim Konzert in der Essigfabrik in Köln. Foto: Monika Idems
Peter Hayes vom vom Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Peter Hayes vom vom Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Robert Levon Been. Foto: Monika Idems
Robert Levon Been. Foto: Monika Idems
Peter Hayes. Foto: Monika Idems
Peter Hayes. Foto: Monika Idems
Leah Shapiro. Foto: Monika Idems
Leah Shapiro. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
Black Rebel Motorcycle Club. Foto: Monika Idems
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Doch die Rebellen können nicht nur mitreißen, sie beherrschen auch die Kunst des ruhigeren Moments. „666 Conducer“ oder „Red Eyes And Tears“, von Gitarrist Peter Hayes gesungen, kommen derart düster-mystisch daher, dass es jeden in seinen Bann ziehen muss. In Momenten wie diesen, wenn Hayes den Job am Mikro übernimmt, kniet sich Been oft vor seinen Monitor auf der Bühne und versinkt mit geschlossenen Augen und scheinbar gedankenverloren ganz in seinem Gitarrenspiel.

Dann stehen beide jeweils ganz allein nur mit einer Konzertgitarre auf der Bühne und zaubern die Stimmung eines „Unplugged“-Konzertes herbei. Been mit „Eternity“, Hayes mit „Devil’s Waiting“. Großartig!

Schlagzeugerin Leah Shapiro spielt mit ganzer Körperkraft

Es folgt formidables Neues wie das beklemmende „Firewalker“ und noch grandioseres Altes wie „Berlin“, „Stop“, „Six Barrel Shotgun“ und als Rausschmeißer das Meisterstück „Spread Your Love“. Da prügelt die aparte Schlagzeugerin Leah Shapiro derart brachial und mit ganzer Körperkraft aufs Schlagzeug ein wie sonst nur ein Schmied, der Hufeisen in Form bringen muss.

Doch nach diesen atemberaubenden zwei Stunden lassen die Fans die Band noch nicht gehen. Zwei Zugaben erklatschen sie. Vor der letzten – dem melancholisch dahin fließenden „Lose Yourself“ – entschuldigt sich Robert Levon Been für das Ende, weil „schon in ein paar Stunden unser Flieger nach Hause losdüst“.

Um 23.30 Uhr ist dann wirklich Feierabend. Nach 150 denkwürdigen Minuten. Guten Heimflug, ihr Rebellen! Und kommt bald wieder!!!“