Köln. .

Schön schmutzig überrollte der Black Rebel Motorcycle Club Montagabend rund 1200 Fans in der Kölner Essigfabrik. Wenn das Trio aus Kalifornien rockt, klingt das mal nach Lagerfeuer, mal nach Fegefeuer und mal nach Feuer unterm Hintern.

Sie klingen, wie sie heißen: schmutzig, dunkel, cool. Der Black Rebel Motorcycle Club ist wieder mal auf Tour, und wenn Robert Levon Been, Peter Hayes und Leah Shapiro sich eingegrooved haben – was höchstens ein paar Akkorde dauert – wippen die meisten Fans im Publikum so breitbeinig mit, dass die Harley gleich drunter passen würde. Ist allerdings kein Wüstenstaub, der im Hals kratzt in der Kölner Essigfabrik. Das ist der Rauch vieler Rebellen-Zigaretten.

Vor die Tür geht zum Rauchen niemand mehr, das wär’ nicht Rock’n’Roll, und die Security riecht einfach weg. Jetzt sind andere Sachen wichtig: stampfende Drums, treibende Gitarre und gequälter Gesang. Robert und Peter geht’s nicht gut, das hört man deutlich, und man leidet gerne mit. Die Jungs reden offenbar nicht gerne, die rocken lieber, und überrollen mit ihrem Sound die rund 1200 Fans in der Essigfabrik.

Mal langsam und laut, mal schnell und beschwörend

Die freuen sich über Songs vom jüngsten Album „Beat The Devil’s Tattoo“, zum Beispiel den Opener „War Machine“, der sich langsam und laut ins Publikum drückt. Oder „Conscience Killer“, schnell, beschwörend, wild. „Bad Blood“, das fast als Pop-Song durchgehen könnte und der Titel-Track, der sich angemessen dämonisch ins Black Rebel-Werk einfügt. Aber auch die alten Lieblinge dürfen raus: „Shuffle Your Feet“ und „Ain’t No Easy Way“ vom folkigen Album „Howl“ oder „Weapon Of Choice“ und „Berlin“ von „Baby 81“. Zu den schnelleren Nummern gibt’s schon mal eine stroboskop-artige Light-Show, die ähnlich strubbelig macht wie Robert Been.

Der schont weder seinen Bass noch die Trommelfelle der Fans, und an den Trommelfellen wird klar, dass Leah Shapiro keine Rhythmusstörungen kennt. Knappe zwei Stunden ist das Trio aus Kalifornien zugange: Das klingt mal nach Lagerfeuer, mal nach Fegefeuer und mal nach Feuer unterm Hintern, auf jeden Fall immer glühend, immer heiß.