München. . Ein Theaterstück über den norwegischen Massenmörder Anders Breivik sorgt in München für einen Disput. Das Münchner Haus der Kunst hatte die dort geplante Aufführung des Stücks beim Nachwuchs-Regiefestival “Radikal jung“ unter der Regie des Schweizers Milo Rau untersagt.
Das Theaterstück "Breiviks Erklärung" über den norwegischen Massenmörder Anders Breivik darf nicht im Münchner Haus der Kunst aufgeführt werden. "Wir haben eine Klausel im Mietvertrag, die rechtsradikale und antisemitische Inhalte ausschließt. Das umfasst auch Verharmlosung und Satire", sagte Sprecherin Elena Heitsch am Donnerstag und bestätigte damit Medienberichte. Das Theaterstück des Schweizer Regisseurs Milo Rau sollte im Rahmen des Nachwuchs-Regiefestivals "Radikal jung" im Haus der Kunst gezeigt werden.
Das Münchner Volkstheater, das das Festival ausrichtet, hatte dafür den Terrassensaal mieten wollen. Nach Angaben des Theaters war ein Mietvertrag zugesichert, aber noch nicht abgeschlossen. Museumssprecherin Heitsch betonte: "Wir haben keinen Vertrag gebrochen." Die Veranstalter haben nun einen Ersatzort gefunden.
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Das Volkstheater kann die Absage nicht verstehen und weist die Vorwürfe entschieden zurück. "Es geht um ein Theaterstück, das kontrovers zu diskutieren ist, aber mitnichten wollen wir da rechtsradikales Gedankengut verbreiten", betonte Theatersprecher Frederik Mayet. Das Theater fand eine Ausweichstätte: "Breiviks Erklärung" wird am 22. April in einem Raum des Münchner Stadtmuseums aufgeführt. (dpa)