Berlin/Baku. . Der von Ralph Siegel komponierte “Facebook“-Song, mit dem San Marino am Eurovision Song Contest teilnehmen will, verstößt gegen die Regeln des Wettbewerbs. Da Werbebotschaften bei den Auftritten nicht erlaubt sind, soll bis Freitag der Text überarbeitet, oder ein neues Lied eingereicht werden.
Komponist Ralph Siegel muss um die Teilnahme seines Liedes beim diesjährigen Eurovision Song Contest (ESC) in Baku bangen. Der Text des von dem 66-Jährigen mitgeschriebenen Songs für San Marino, "Facebook Uh, Oh, Oh", verstößt gegen die Regeln des Musikwettbewerbs. Zu diesem Schluss kam das zuständige Gremium des Song Contests, wie es am Sonntagabend auf der Website des ESC, www.eurovision.tv, hieß.
Der Sender SMTV hatte den Titel am Freitagabend bekannt gegeben. Sängerin Valentina Monetta sollte bei dem Wettbewerb im Halbfinale am 22. Mai in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku mit "Facebook Uh, Oh, Oh" antreten. Die Musik hat den Angaben zufolge Siegel komponiert, der Text stammt von Timothy Touchton und José Santana Rodriguez, Produzent und Arrangeur ist Siegel.
Werbebotschaften sind nicht erlaubt
Die ESC-Regeln besagen unter anderem, dass "keinerlei kommerzielle Botschaften" bei den Liedern und Auftritten erlaubt sind. Auch Fluchen oder politische Äußerungen sind verboten. Der Text und/oder die Performance der Titel dürften weder die Show, noch den ESC als solches noch die Europäische Rundfunkunion (EBU) in Misskredit bringen, heißt es.
Nach Ansicht des ESC-Gremiums enthält der Song von San Marino aufgrund des Titels und der wiederholten Präsenz der Marke "Facebook" eine Werbebotschaft. Er könne somit nicht am Song Contest teilnehmen. Die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt von San Marino kann nun entweder eine neue Version des Textes ohne Bezug zu Facebook oder ein neues Lied einreichen. Hierfür hat sie eine Frist bis Freitagmittag (22. März) bekommen.
Song sollte Parodie sein
Auf der Website des Fernsehsenders des Zwergstaates heißt es, mit dem Song sei eine Parodie beabsichtigt gewesen, die sich auf die Welt der sozialen Netzwerke beziehe, und Facebook sei hiervon nun einmal der bekannteste Ausdruck. Das Recht auf Satire sei international anerkannt, auf dieser Basis habe San Marino den Song eingereicht. Die Entscheidung der ESC-Verantwortlichen werde jedoch respektiert, und die verlangten Modifikationen würden bis Freitag umgesetzt. Weitere Details wurden zunächst nicht genannt.
Siegels größter Erfolg beim ESC war der Sieg 1982 mit dem von Nicole gesungenen Lied "Ein bisschen Frieden". In diesem Jahr würde "Mr. Grand Prix" bereits zum 20. Mal als Komponist an dem Wettbewerb teilnehmen, der früher Grand Prix Eurovision de la Chanson hieß. (dapd)