Essen. Kurz vor der zweiten Liveshow von “Unser Star für Baku“ äußert sich Jury-Präsident Thomas D. zur Verantwortung der Jury beim umstrittenen Live-Voting. Gleichzeitung räumt er eigene Fehler in der ersten Sendung ein.

Mit seiner Blitztabelle in der Castingshow „Unser Star für Baku“ hat sich Stefan Raab nicht nur Freunde gemacht. Zum einem prüft die Medienanstalt Berlin-Brandenburg das neuartige Votingsystem, zum anderen diskutieren Nutzer im Netz darüber, ob die Jury die Abstimmung am Ende zu stark beeinflusst.

In einem Interview hat Jury-Präsident Thomas D. jetzt kurz vor der zweiten Livesendung, am Donnerstagabend 20.15 Uhr auf ProSieben, die Verantwortung der Jury eingeräumt. „Ich werde mich heute Abend zurückhalten“, sagte er. In der ersten Sendung hatte sich Thomas D. am Ende noch stark für die Kandidatin Shelly Phillips eingesetzt: "Lasst mir bloß die Shelly drin". Thomas D. jetzt dazu: „Man muss sicher auch noch mal auf die Favoriten hinweisen, damit die nicht vergessen werden.“

Wir müssen lernen, mit dem Votingsystem umzugehen

Die Jury von „Unser Star für Baku“ müsse erst lernen, mit dem Votingsystem umzugehen, so Thomas D. In der ersten Sendung habe man gesehen, wie „fragil diese Tabelle ist“. „Am Ende hätte uns das fast den Roman gekostet. Das war schockierend.“ Aber klar sei auch, dass bei diesem System - anders als im normalen, versteckten Voting - immer für die gewählt werde, die gerade rausfallen.

„Unser Star für Baku“ setzt auf ein neues Live-Voting. Die Zuschauer können dabei jederzeit sehen, welcher Kandidat auf welchem Platz liegt und wie die Platzierung wechselt. Das hat die Medienwächter auf den Plan gerufen, die nun prüfen, ob dieses Telefon-Voting einen künstlichen Zeitdruck auf die Zuschauer ausübt.

"Habe Fehler gemacht"

Wie stark es am Ende auch auf das Urteil der Jury von „Unser Star für Baku“ ankommt, ist Thomas D. bewusst. „Ich muss zugeben, dass ich bei Yasmin einen Fehler gemacht habe“. Yasmin Gueroui aus Würzburg war in der ersten USFB-Show ausgeschieden. „Wir fanden Yasmin alle gut, ich mochte nur den Song nicht“, so Thomas D., der überzeugt ist, dass seine Äußerungen zum Aus von Yasmin beigetragen haben. „Sie hat echt bezaubernd performed und war dann am Ende auf einem hinteren Platz – eigentlich zu Unrecht.“

Allerdings kündigt Thomas D. heute Abend bei USFB auch weiterhin kritische Bemerkungen an. „Ich fang' jetzt nicht an, deswegen alle in den Himmel zu loben. Sondern ich werde auch heute Abend sagen, was mich bewegt hat und was mich nicht bewegt hat.“ (jgr)