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Welcher Promi war 2010 am peinlichsten? Heißer Anwärter ist eigentlich seit jeher Lothar Matthäus, der sich mal wieder von einem Partygirl vorführen ließ. Aber dann kam plötzlich Daniela Katzenberger unter einer pfälzischen Sonnenbank hervor.
Er war immer heiß auf Titel. Dies inoffizielle Auszeichnung ist dem Weltfußballer Lothar Matthäus auch 2010 nicht zu nehmen. Selbst Boris Becker hat den Kampf um den Spitzenplatz aufgegeben. Er wird einsehen müssen: So peinlich bin nicht einmal ich.
Wer würde sich dabei knipsen lassen, während er gerade Fotos seiner Gattin im Bikini beim Fremdknutschen zeigt? Matthäus natürlich. Weil Lothar Matthäus alles tut. Solange es ihm eine Titelseite bei „Bild” bringt. Die Zeitung, die seit einer gefühlten Ewigkeit mit therapeutischem Einfühlungsvermögen seine Eheprobleme so diskret behandelt, wie ihr das möglich ist.
Sein leerer Gesichtsausdruck beim Betrachten der Beweismittel könnte beinahe Mitleid erzeugen, wüsste man nicht, dass dem Oberfranken Selbstzweifel fremd sind. Matthäus, zuletzt Trainer bei Rapid Wien, Partizan Belgrad, der ungarischen Nationalelf, Atletico Paraenense, Red Bull Salzburg, Maccabi Nethanya, fast von Kamerun und nun von Bulgarien, kann halt nur die Sprunghaftigkeit seiner Frauen nicht nachvollziehen. Und dass einem 22-jährigen Partygirl aus der Ukraine „Geld sehr wichtig” ist, konnte der 49-Jährige nicht ahnen. Seine Lektion: Die Nächste muss einfach mal älter sein. Sie ist 23, erfahren wir gerade. „Ich gehe meinen Weg“, sagt Lothar. Das fürchten wir auch.
Oliver Pocher ist froh, wenn er überhaupt noch irgendwo Erwähnung findet, also bitte schön. Pocher, dem selbst bei Sat.1 kaum noch jemand beim Herumalbern zusehen will, nutzte den Prozessauftakt gegen Wetterfrosch Jörg Kachelmann im September für eine Selbstdarstellungsnummer, die ihn auch nicht mehr nach vorne bringt. Er taucht mit Dreitagebart und speckiger Lederjacke vor dem Gericht auf und parodiert Kachelmann. Aber am Rande eines Prozesses, bei dem es um den Vorwurf der Vergewaltigung geht, mag das niemand lustig finden. Vermutlich nicht einmal Lothar Matthäus. Der saß aber wahrscheinlich gerade bei Lanz oder Kerner, um endlich mal über seine Ehe zu reden, als Pocher sendete.
Die Zahl derer, die das Nachdenken wegen Kopfschmerzgefahr einstellen, ist möglicherweise nicht gewachsen, aber die Zahl der Fernsehsendungen, die sie glücklich machen, ganz gewiss. Dass Daniela Katzenberger ein eigenes Sendeformat bekommen hat, verwundert niemanden.
Die Blondine, die mit aufgepumpter Oberweite plötzlich unter einer pfälzischen Sonnenbank hervorkam und sich die Augenbrauen abrasieren ließ, weil sie sich praktischerweise auch auf die Stirn tätowieren lassen, kann nichts. Aber das reicht auf jeden Fall, um berühmt zu werden. Mit der „Ich-bin-doof-aber-lustig“- Nummer ist Verona Pooth immerhin so weit gekommen, dass sie sich einen Pleitemann leisten kann, der auf den Namen Franjo hört.
Die Katzenberger klagte unlängst, dass sie keinen Mann finde. Tipp: beim Lothar mal in ein paar Monaten nachhaken. Auf jeden Fall aber vor dem 24. Geburtstag.
Nervensäge der Nation
Katzenberger hat Michelle Hunziker als Nervensäge der Nation abgelöst. Die zergiggelt dafür weiter jeden „Wetten dass“-Abend. Und dass sie kurz nach dem tragischen Sturz des Wettkandidaten ein Zeitungsinterview gab, um ihren Schock mal ausführlich zu beschreiben, ist nicht weniger geschmacklos als Katzenbergers Kunsthaarverlängerung.
Boris Becker fetzte sich in diesem Jahr nur mit einem Schweizer Pfarrer um die Trauungskosten. Er war verärgert, dass der an die Öffentlichkeit gegangen war. Die meidet Becker ja, wo es geht.
Fast wie der Lothar.