Köln. Beim Event für Popkultur sind vom 24.-28. April Deutschlands heißeste Newcomer dabei. Zudem schaut ein Fußballstar der Stadt vorbei.
- Das Kölner c/o pop Festival 2024 beginnt am Mittwoch, 24. April, und geht über fünf Tage
- Köln-Ehrenfeld verwandelt sich in eine bunte Zone mit Konzerten, Performance Art, Workshops und mehr
- Mit Jonas Hector ist sogar der langjährige Kapitän des 1. FC Köln dabei, im Rahmen eines Live-Podcasts
Keine sonderlich kühne These: An Ski Aggu gab es 2023 kein Vorbeikommen. Mit seiner durch den Niederländer Joost unterstützten Version von Otto Waalkes Klassiker „Friesenjung“ gelang dem Berliner einer der Hits des vergangenen Jahres. Noch Ende April 2023 konnte man den 26-Jährigen live in ganz kleinem Rahmen sehen – beim c/o pop Festival. „Es ist immer unser Ziel, den heißen Scheiß von morgen zu holen“, betont Elke Kuhlen, Festivaldirektorin des Events, das vom 24. bis 28. April erneut in verschiedenen Clubs, Zentren und Straßen des Kölner Stadttteils Ehrenfeld stattfinden wird.
Wobei das vergangene Jahr mit Acts wie Ski Aggu, dem aus dem Formatradio bekannten Popsänger Joris („Herz über Kopf“), Rapper OG Keemo, der mittlerweile zu den erfolgreichsten deutschen Sprechgesangskünstlern überhaupt gehört, oder der Italo-Pop-Supergroup Crucchi Gang mit Mitgliedern von Element of Crime und Von Wegen Lisbeth kaum noch zu toppen sein dürfte. „Es war geil. Noch besser als 2022, wir waren zum ersten Mal nach 20 Jahren ausverkauft. Mittlerweile frage ich mich schon, ob es überhaupt noch besser werden kann oder ob ich glücklich damit sein sollte, wenn es wieder so toll wird wie letztes Jahr“, sagt Kuhlen.
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c/o pop Festival 2024: Majan, Baby B3ns und Bibiza in der Live Music Hall
Dafür soll erneut ein buntes Potpourri aus Künstlerinnen und Künstlern sorgen, die in unterschiedlichsten Genres der Populärmusik zuhause sind. Pop-Rapper Majan („Es geht mir gut“) eröffnet das Festival mit einem besonderen Unplugged-Konzert am mittlerweile ausverkauften Mittwochabend in der Live Music Hall. Ebenfalls die große Bühne dort erhalten zwei persönliche Tipps von Elke Kuhlen, genannt auf die Frage, wer denn der oder die „Ski Aggu der 2024er-Auflage“ wird: „Ich würde sagen: Die, die bei uns jetzt in den größeren Slots sind, Baby B3ns (am Freitag, Anm. d. Red.) und Bibiza (Sa). Vielleicht auch Kev Koko (Do), der hat ja auch schon einige Hits geschrieben.“ Letztere beide kombinieren Einflüsse aus Rap mit vielen anderen Genres, erstere lässt sich dem in den vergangenen Jahren immer populärer gewordenen „Hyperpop“ zuordnen. Hier treffen Pop-Melodien auf verzerrte Synthesizer und oft recht stark verfremdete Stimmen.
Wiederum gänzlich andere musikalische Bereiche vertreten zum Beispiel die schon recht etablierten Indie-Rocker Leoniden (So), das stark von der Neuen Deutschen Welle inspirierte Duo Tränen um Kraftklub-Gitarrist Steffen Israel (Do), die in Köln heimische Rockband The Screenshots (So), die Afro-Jazzer Jembaa Groove (Sa) oder Kara Delik (Fr), die anatolische Folk-Klänge mit Rock mischen.
c/o pop Festival 2024: Workshops zu Fußball, Tanz und Baggerfahren
Das c/o pop ist aber traditionell nicht nur ein Musikfestival. Viele Programmpunkte wie ein Street-Food-Markt, verschiedene Tanzworkshops (in diesem Jahr unter anderem für Jumpstyle und Korea-Pop, Teilnahme spontan ohne Anmeldung möglich), Live-Podcast-Aufnahmen oder Drag-Performances vervollständigen den prall gefüllten Zeitplan.
Einige Aktivitäten stechen dabei raus. Es gibt am Festivalsamstag einen „Bagger-Workshop“, bei dem das Steuern des Riesengeräts unter professioneller Anleitung möglich ist. Zudem geht das Fußball-WM-Fieber nicht ganz am Festival vorbei. Es gibt unter anderem Straßenfußball-Workshops sowie Ausstellungen zu den Themen „Flucht, Migration und Fußball“ sowie „Juden im deutschen Fußball“, zudem schaut am Sonntag der langjährige Kapitän des 1. FC Köln, Jonas Hector, für einen Auftritt der besonderen Art vorbei – denn mit Fabian Köster, bekannt als flinkzüngiger Außenreporter und Politikerschreck der ZDF-„heute Show“, betreibt Hector den Podcast „Schlag und fertig“ – hier live zu erleben.
Und: „Unser Ziel war es, die queere Community in das Thema Fußball einzubinden“, sagt Elke Kuhlen. Das gelingt am Samstag mit „The Kick Off Ball“. Hier werden Tanz- und Performance-Darbietungen gezeigt, die Veranstaltung hat ihre Wurzeln in der afro- und lateinamerikanischen Trans-, Drag- und LGBTQIA*- Community. Angesetzt ist der Programmpunkt von 16 bis 21.30 Uhr und wird mit Diskussionen und dem Zeigen des thematisch passenden Films „Realness With A Twist“ kombiniert.
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c/o pop Festival 2024: Es gibt einen „Festival-Beichtstuhl“
Dann wäre da noch die Therapie-Session der etwas anderen Art. Auf dem Markt stehen am Samstag und Sonntag im „Festival-Beichtstuhl“ ausgebildete Psychotherapeutinnen und -therapeuten zur Verfügung, die den Gästen zu allen möglichen Gesprächsthemen mit Rat und Tat zur Seite stehen. „Ein Moment der Ruhe und Selbstreflexion inmitten des Festivaltrubels“, nennt es das c/o-pop-Team. „Fürs Wochenende konnten wir die Psychologinnen und Psychologen bekommen, sonst ist es ja wahnsinnig schwer, irgendwo eine Therapiestunde zu erhalten. Wir überlegen ja im Team immer, welche gesellschaftlich relevanten Themen wir für das Programm aufgreifen können, und kamen auf Mentale Gesundheit. Da ist jetzt ein Fun-Format draus geworden, aber ohne dabei die Ernsthaftigkeit zu verlieren“, erklärt Elke Kuhlen.
c/o pop 2024: Die Infos
c/o pop Festival: 24.-28.4., diverse Straßen und Clubs in Köln-Ehrenfeld. Das komplette Aufgebot und Tageskarten (Do-So) für je 29 € gibt’s auf c-o-pop.de. Festivalkarten sowie der Mittwoch mit dem Konzert von Majan sind bereits ausverkauft.