Essen. Ohren auf für Gegenwartsmusik der Klassik-Szene. Bei den 20 Konzerten will das Festival „NOW!“ jetzt sogar Laien einbinden. Hier das Programm.

„Utopien & Konzepte“ bestimmen das Leitthema des 13. NOW!-Festivals für Neue Musik, das vom 26. Oktober bis 12. November Freunde zeitgenössischer Musik in die Essener Philharmonie und andere Veranstaltungsorte der Stadt locken soll.

20 Veranstaltungen mit zehn Auftragswerken stehen an zwei Wochenendblöcken auf dem Programm. Wobei die Intendantin der Philharmonie, Marie Babette Nierenz, und Prof. Günter Steinke von der Folkwang Universität als künstlerischer Leiter Wert darauflegen, die Neue Musik aus dem viel zitierten Elfenbeinturm zu lösen und breiteren Hörerschichten schmackhaft zu machen.

„Teilhabe“ ist 2023 das Schlüsselwort beim Festival „NOW!“

Deshalb steht „gesellschaftliche Teilhabe“ ganz oben auf der Agenda des Festivals. Fußend auf drei Säulen: Zunächst durch die Einbindung von Laien, Schülern und Studenten in professionell ausgerichtete Konzerte. Vorgesehen sind fünf Projekte und gleich am 27. Oktober werden zum Auftakt an die 100 Saxophonisten der Folkwang Musikschule mit dem XASAX-Quartett in einer „Saxophon-Prozession“ die Philharmonie durchschreiten. Und am 12. November können Laienmusiker zusammen mit dem E-MEX-Ensemble ein neues Werk von Cornelius Cardew erarbeiten (Infos und Anmeldung: education@philharmonie-essen.de).

„NOW!“ in Essen setzt als Festival auf Fortschritt, auch durch Elektronik

Zudem will man neue elektronische und andere technische Möglichkeiten erproben, u.a. mit „Lautsprecherkonzerten“, in denen die Musik aus einer ganzen Batterie von Boxen erschallt, teilweise in Interaktion mit Live-Musikern. Die Geigerin Isabelle Faust tritt am 11. November in der Ludgerus-Basilika in einen Dialog mit elektronischen Klängen, auch die Folkwang Universität ist auf diesem Gebiet aktiv.

Letztlich stehen diesmal auch viele Klassiker der Moderne auf dem Programm, die mittlerweile ihren Schrecken verloren haben. Einen Schwerpunkt bildet anlässlich seines 100. Geburtstags die Musik von György Ligeti, von dem u.a. das „Poème Symphonique“ für 100 Metronome am 1. November ein Konzert der Duisburger Philharmoniker und des lettischen Staatschors unter Leitung von Sylvain Cambreling mit drei Highlights Ligetis einleiten wird (Lux Aeterna, Volumina und das Requiem). Ergänzt durch die Deutsche Erstaufführung eines Werks von Clara Iannotta.

Die Interpreten, darunter das WDR Sinfonieorchester, die Essener Philharmoniker, die Neue Philharmonie Westfalen und das Ensemble Modern, dürften für exzellente Ausführungen sorgen. Auch diesmal ist ein Festival-Pass für 30 Euro am Ticket-Shop oder an der Abendkasse erhältlich, mit dem alle Konzerte zu einem vergünstigten Preis von jeweils 6,60 Euro erworben werden können.