Essen. Die neuen Führungspositionen für Aalto Ballett und Philharmonie Essen werden hausintern vergeben. Das Ballett bekommt erstmals eine Doppelspitze

Der Aufsichtsrat der Essener Theater und Philharmonie (TuP) hat kurz vor der Sommerpause noch zwei wegweisende Personalentscheidungen getroffen. Alle neuen Führungspositionen wurden dabei hausintern vergeben.

Das Aalto Ballett Theater bekommt erstmals eine Doppelspitze. Marek Tůma, aktuell stellvertretender Intendant und Manager der Essener Compagnie, und der bisherige Aalto-Ballettmeister und ehemalige Solotänzer Armen Hakobyan übernehmen ab der Spielzeit 2024/2025 die Nachfolge des bisherigen Ballett-Intendanten Ben Van Cauwenbergh, der nach 15 Jahren altersbedingt aus dem Amt scheidet. Ihr Vertrag läuft bis zum Sommer 2029.

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Auch die neue Intendantin der Essener Philharmonie ist schon wohlbekannt. Marie Babette Nierenz gehörte 2003 bereits zum Gründungsteam der wiedereröffneten Philharmonie Essen. In den vergangenen zehn Jahren hat sie das Konzerthausprogramm als künstlerische Leiterin in Zusammenarbeit mit Doppel-Intendant Hein Mulders maßgeblich mitverantwortet.

Neue Ballettchefs wollen dem zeitgenössischen Tanz mehr Raum geben

Dem Vernehmen nach galt die bestens vernetzte Musik- und Kommunikationswissenschaftlerin nach Mulders Wechsel ans Kölner Opernhaus bereits als Wunschkandidatin für das Intendantinnen-Amt, aus persönlichen Gründen hatte sie die Leitung aber zunächst nur interimsmäßig übernommen. Die Suche der Findungskommission nach möglichen anderen Kandidaten verlief danach offenbar im Sande. In der Spielzeit 2023/24 wird die Beförderung deshalb nun ganz offiziell: Nierenz wird bis bis zum Ende der Spielzeit 2027/2028 Intendantin der Philharmonie Essen.

Die künstlerische Profilierung und die Ausweitung der programmatischen Vielfalt will sie im Team stetig vorantreiben. Außerdem solle „der Gedanke der bürgerlichen Partizipation sowie des Wirkens in die Stadt Essen hinein zum selbstverständlichen Bestandteil unserer künstlerischen Arbeit mit internationalen, nationalen und lokalen Künstlern und Institutionen“ werden, so Nierenz. Nicht zuletzt ist ihr auch die erfolgreiche Wiederbelebung des glanzvollen Philharmonischen Balls zuzuschreiben.

Eine „publikumsorientierte Spielplangestaltung“ versprechen Marek Tůma und Armen Hakobyan: Wir werden die klassische Prägung der Compagnie als Basis für unsere Arbeit nehmen und dem zeitgenössischen Tanz in seinen vielfältigen Ausdrucksformen mehr Raum geben.“ Einen weiteren Fokus werde man auf Kulturvermittlung und auf die Entwicklung von partizipativen und inklusiven Projekten mit Kindern und Jugendlichen legen. Kulturdezernent Muchtar Al Ghusain verspricht sich außerdem eine engere Vernetzung mit den Sparten der TuP und in die Tanzstadt Essen hinein: „Das freut mich und wird der Folkwangstadt Essen guttun!“