Dortmund. Der Begriff Ruhr.2010 summt, brummt und schwirrt durch die Luft. Und so sperrig er klingen mag - tatsächlich verbirgt sich dahinter das Versprechen von zwölf bunten, erlebnisreichen Monaten. Die Kulturhauptstadt ruft immer lauter. Es wird die Zeit der lokalen Helden.

Kulturhauptstadt - was das für Dortmund bedeutet und welche Projekte warten, stellen wir ab heute vor. Zum Auftakt gibt es die gebündelten Höhepunkte für 2010.

Keine Frage - das Dortmunder „U” wird trotz allen Hin und Hers um die genaue Zeitplanung das Leuchtturmprojekt der Stadt werden. Das nach der Vision des renommierten Architekten Prof. Eckhard Gerber sanierte Gebäude selbst dürfte Massen locken, die durch die offen gestaltene Geschosse flanieren, die Projektionen von Adolf Winkelmann außen und innen bestaunen und den phänomenalen Blick aus der Kathedrale genießen. Den Plänen nach lockt auch ein vielseitiges Programm - mitsamt Medienkunstfestival ISEA, Kino- und Jugendausstellung.

Kulturhauptstadt ist auch die Zeit der lokalen Helden

Dieser vermutlich ab Mai 2010 anzutretenden, komprimierten Reise steht eine Irrfahrt voran: Die Odyssee Europa verbindet erstmals die Schauspielstätten in Dortmund, Bochum, Essen, Mülheim, Moers und Oberhausen in einem riesigen Projekt. Jedes Haus hat einen zeitgenössischen Autoren - in Dortmund Christoph Ransmayr - beauftragt, Homers Odyssee neu zu interpretieren. Alle sechs Stücke erleben die Kulturhauptstadtfans komprimiert an einem Wochenende von Februar bis Mai in einem gemeinsamen Abenteuer.

Die Kulturhauptstadt ist auch die Zeit der lokalen Helden. Die kommen in der „Local Heroes”-Woche auf ihre Kosten, wenn Dortmund vom 9. bis 15. Mai im Mittelpunkt steht - zum Beispiel mit dem Festival „scene: ungarn in nrw 2010” mit Tanz, Theater, Kunst und Musik und dem 8. Deutschen Chorwettbewerb.

Die Grundidee der Kultur für alle setzt sich auch beim Still-Leben Ruhrschnellweg am 18. Juli fort: Auf 60 Kilometern wird die A40 gesperrt für eine riesige Reihe von bislang 22 000 Tischen, die zugleich Bühnen sind für Schulen, Verein, Gemeinde, Musiker und kreative Bürger. Dortmund selbst wird über den Nachmittag hinaus feiern mit Bühnen an Westfalenpark und -hallen.

Ebenso ein Mammutprojekt ist „pottfiction”, für das sich sieben Kinder- und Jugendtheater der Region zusammengetan haben: Jugendliche zwischen 13 und 21 Jahren wollen ihre Zukunft selbst gestalten. Im Dortmunder KJT befassen sich in Workshops mit Arbeit und Wirtschaft und erarbeiten bis juli 2010 Aufführungen, Filme und Performances.

Humor ist mit der Kultur verknüpft

Der Humor ist fest mit der Kultur verknüpft: Das beweist das Sommerkabarett Festival „RuhrHochdeutsch”. Von Juli bis September sollen hochkarätige Spaßmacher in einem Spiegelzeit vor dem „U” ihr Können beweisen.

Die Kulturhauptstadt klingt gewaltig - zum Beispiel mit den Zeitinseln des Konzerthauses: Der türkische Komponist Fazil Say, ein Teufel am Klavier steht im März, die berühmte Mezzosopranistin Cecilia Bartoli im Juni im Fokus. DasTheater mischt maßgeblich beim Ruhr-2010 Schwerpunkt für Komponist Hans Werner Henze mit - etwa beim Orpheus-Projekt im Mai oder der Ballettzerkundung „element x”.

Multimediale Projekte wie „Hanging Around”, die Verwandlung von Stadtraum in Kunst bei „2-3 Straßen” von Jochen Gerz oder die Auslotung von Grenzen durch die Kunstvereine und -häuser des Potts in „GrenzGebiet Ruhr” zeigt: 2010 gibt es auch Raum für Experimente.

Es wird ein buntes, ein einmaliges Jahr.