Duisburg. . Herbert Knebel, alias Uwe Lyko, tauschte Kappe gegen Gitarre. In Duisburg holte er mit seiner Band ein Vorweihnachtskonzert nach.

Als nachhaltige Weihnachtsüberraschung entpuppte sich das entspannte Konzert von „Herbert Knebels Affentheater privat“ im Steinhof. Die Musiker rund um den Komiker Uwe Lyko, alias Herbert Knebel, wollten eigentlich schon zwei Tage vor Heilig Abend ausgiebig ihrem persönlichen Musikgeschmack frönen. Wegen der Erkrankung von Affentheater-Bassist Martin Breuer wurde es dann nur ein Kurzkonzert, aber der Schlagzeuger Detlef Hinze, der Gitarrist Georg Göbel-Jakobi, Uwe Lyko an der Gitarre und Gast-Bassist Peter Deinum versprachen ihrem Publikum mehr.

Ausverkauftes Haus

ie Zuschauer freuten sich im ausverkaufen Steinhof, Uwe Lyko mit kompletter Band ein zweites Mal erleben zu dürfen.
ie Zuschauer freuten sich im ausverkaufen Steinhof, Uwe Lyko mit kompletter Band ein zweites Mal erleben zu dürfen. © Thomas Gödde

Nun holten sie mit dem inzwischen genesenen Breuer an der Gitarre ihr volles Programm vor demselben Publikum nach. „Wie Sie sehen, habe ich heute wieder die Kappe nicht auf“, begrüßte Lyko die Zuhörer im ausverkauften Steinhof mit 630 Sitz-und Stehplätzen. Herbert Knebel wurde aber nicht vermisst, genug auf die Ohren gab es auch ohne den Essener Dauer-Früh-Rentner.

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Mit „ I hear you knocking, but you can’t come in“ von Dave Edmunds stiegen die Fünf ein. Es folgte „Oh Baltimore“ von Randy Newmann und bei „Brothers under the bridge“ von Bruce Springsteen kam die Lap-Steel-Gitarre zum Einsatz. Göbel-Jakobi zeigte sein Können an dem liegend gespielten Instrument mit dem schwirrenden Sound, das vor allem in der Countrymusik und beim Blues zum Einsatz kommt. Zwischen den Nummern plauderten die Musiker aus dem gemeinsamen Nähkästchen. Lyko und Göbel waren zusammen beim MSV-Testspiel und wurden vorher an der Aakerfährbrücke geblitzt, obwohl Lyko doch die Blitzerapp auf dem Handy aktiviert hatte. Und auch in den Weihnachtstagen hat das Schicksal zugeschlagen. „Der Kollege Wilfried Schmickler hat mich neulich auf Austern gebracht, davon wollte ich Weihnachten meinen Gästen welche servieren“, berichtete Lyko und fügte hinzu, „alle die welche gegessen haben, verloren in den nächsten Tagen etwa fünf Pfund ohne Knochen.“

Musik von den Beatles oder Neil Young

Für alle, die nach solch kräftezehrenden Weihnachts-Erfahrungen gestützt werden müssen, ließen Lyko und Co „You got a hold on me“ von den Beatles erklingen. „Wir spielen hier aber nicht ‘Hey Jude’ und die ganzen Klassiker, die man dauernd hört, da habt ihr ja auch nix von“, meinte die Band und ließ mit ihrer Version des seltener gespielten „Helter-Skelter“ den Steinhof erbeben. Sie gönnten sich und ihren Zuhörern einiges Liebesleid mit „Something like Olivia“ und „Guinnevere“ von Crosby, Stills und Nash - ohne Young. Aber Neil Young kam mit „Heart of Gold“ auch noch zu Gehör, obwohl Göbel „doch immer Krach mit dem Mundharmonikagestell hat“.

„Geile Mucke und der ist doch Duisburger, der Lyko, das merkt man voll, wenn der mal nicht knebelt“, fand Zuhörer Thomas Schäfer, der wie Uwe Lyko auch in Neumühl zur Welt kam.