Duisburg. . Knebels Alter Ego Uwe Lyko gastiert in der Rheinhausen-Halle mit seinem Programm „Im Liegen geht’s“. Und Ozzy Ostermann zupft dazu die Saiten.

  • Herbert Knebel gastierte in der ausverkauften Rheinhausen-Halle
  • In seinem Programm "Im Liegen geht's" witzelt er über das Alter
  • Der Kabarettist hatte mehrere Figuren in petto

Der nörgelnde Rentner mit Mütze und Hornbrille gehört längst zu den bekanntesten Figuren des Ruhrgebietes. Seit vielen Jahren sorgt der 1954 in Hamborn-Neumühl geborene Uwe Lyko entweder mit seiner Affentheater-Band oder als unermüdlicher Solist für volle Häuser. Der in den WDR-Mitternachtsspitzen auch als „Smokie“ Helmut Schmidt mit großem schauspielerischen Talent gesegnete Allround-Künstler hat jetzt mit „Im Liegen geht’s“ ein neues Buch mit wie immer meist amüsanten Altersweisheiten und Erlebnissen veröffentlicht, nach dem Lyko alias Herbert Knebel nun auch sein neues Programm betitelte.

Mangelndes Stehvermögen als roter Faden

Gemeinsam mit seinem virtuosen Affentheater-Gitarristen Ozzy Ostermann und einem gemütlichen Sofa auf der Bühne wusste der beliebte Kabarettist in der ausverkauften Rheinhausenhalle mit neuen und wunderbar schrägen Nummern das hohe Lied der Alters-Bequemlichkeit zu singen: „Das mangelnde Stehvermögen habe ich als roten Faden untergejubelt.“ So musste Knebel zugeben, dass er im Supermarkt mit seinen Gelenken „nicht mehr an die Bückware rankommt“. Dafür mussten sich dann die Verkäuferinnen für ihn bücken. Doch zuletzt wurde es peinlich, wenn er hörte: „Da kommt schon wieder das alte Steifftier.“

Und bei seinem regelmäßigen („mindestens alle 20 Jahre“) Besuch bei seinem Arzt, habe dieser ihm geraten, dringend seine Fitness zu verbessern. Aber etwa Nordic Walking? „Ich gehe doch nicht freiwillig am Stock.“ Dafür sei er dann zur Wassergymnastik gegangen, wo er mit seiner heiteren Begrüßung „Na ihr Seepferdchen“ bei den versammelten Damen nicht so gut angekommen sei.

Auch Verhütung im Alter ist noch ein Thema

Zwischendurch ließ der gute Herbert, der im Laufe der vielen Jahre als schnurriger Geschichtenerzähler, als kauziger Komödiant und als Rock-Sänger immer noch besser und witziger geworden ist, seinen Freund Ozzy mit der Gitarre alleine auf der Bühne, wo sich der exzellente Jazz- und Rock-Gitarrist als vortrefflicher Blues- und Ragtime-Barde präsentierte.

Ein anderes Thema war dann das neue Arbeitszimmer im Hause Knebel, das man eigentlich gar nicht brauche: „Meine Frau ist mit der Hausarbeit beschäftigt und ich interessiere mich für Fußball. Da bleibt nicht viel Zeit.“

Es folgten weitere sehr locker daher geplauderte Stories über eine seltsame Ich-AG, Verhütung im Alter und einem Samenspender aus seiner Nachbarschaft, der damit einst sein Studium finanzierte: „Er hat alles gegeben.“ Viel Beifall für einen keineswegs müden Uwe Lyko und für seinen sympathischen Freund Ozzy Ostermann.