Großenbaum. . Ozzy Ostermann vom Affentheater unterstützt die Band FKK beim Konzert. „Gleis Drei“ wird zum Schauplatz eines Gipfeltreffens der Ruhrpottmusik.
Die Musiker der Ruhrpott-Kultband „FKK“ gaben sich in der Großenbaumer Kneipe „Gleis 3“ die Ehre. Sie hatten mit Georg Göbel-Jakobi sogar einen echten Stargast mitgebracht. Unter seinem echten Namen freilich ist der Gitarrist und Sänger nur Insidern bekannt, sein Alter Ego „Ozzy Ostermann“ allerdings dürften wesentlich mehr Musikfans kennen. Als perückenbewehrtes Mitglied von Herbert Knebels Affentheater hat sich der Wahl-Neudorfer in die Herzen von Musik- und Comedyfans gleichermaßen gespielt.
Alles Live schreibt sich die Coverband FKK auf die Fahnen. Das gilt auch für den Soundcheck und die letzten Aufbauarbeiten, die live vor den Augen des Publikums abliefen, alles schnippisch kommentiert von Sänger und Frontmann Kim Merz. „Beschwert euch ja nicht über den Sound, da sind wir heute sehr empfindlich“, warnte Merz mit einem Zwinkern.
Wenn Bob Dylan anruft
Tatsächlich klang die Band trotz eines unvorteilhaften Raums und einer störrischen Box sehr transparent. Lediglich Bass und Schlagzeug aus dem Synthesizer tönten ein wenig zu laut durch das ehemalige Bahnhofsgebäude. Das wiederum freute die Fußballfans im angrenzenden Barbereich. Mit einem Bier in der Hand und den Augen auf dem Fernseher, ließen sie den Fuß zu Songs der Eagles wippen.
Die Band, um das klarzustellen, hat nichts mit Freikörperkultur zu tun. Vielmehr setzt sich ihr Name aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen der Gründungsmitglieder zusammen. Allerdings blieb davon nur das K von Kim Merz erhalten. Die beiden anderen stiegen aus.
Besonders beeindruckend in allen Songs von FKK ist der locker-leichte Harmoniegesang, der den bekannte Liedern oft einen neuen Dreh verleiht.Weil viele Gäste am Sonntag regelmäßige Besucher von FKK-Konzerten waren, lieferte Kim Merz genau das, was die Musiker, neben der Musik, so beliebt gemacht hat: Quatsch. Was zunächst nicht nach einem Qualitätsmerkmal für einen Künstler klingt, gehört bei FKK zum Service. Kleine Sticheleien, ausgetragen vor den Augen und Ohren des Publikums gehören dazu, genauso wie improvisierte Geschichten über Telefonate mit Literaturnobelpreisträger Bob Dylan, der Kim Merz bat, doch bitte eins seiner Lieder zu singen.
Gitarrensoli und Eigenkompositionen
Schließlich tauchte auch Georg Göbel-Jakobi alias Ozzy Ostermann auf der Bühne auf. Die Band und der Herbert-Knebel-Gitarrist kennen sich schon lange. „Als ich Georg dezent an unsere Freundschaft erinnert habe, hat er dann auch schließlich zugesagt“ erklärte Kim Merz mit einem Augenzwinkern. Georg Göbel-Jakobi spielte nicht nur fleißig Akkorde zu den Coversongs von FKK und entlockte seiner Gitarre hervorragende Soli. Auch seine eigenen Kompositionen gab der Musiker solo zum Besten. Die waren ein angenehmer Kontrast zu den Rocksongs der Coverband, so atmosphärisch, neu und spannend kamen sie daher.
>>> FKK, die Ruhrpottband aus Mülheim, gibt’s seit 1993. Allerdings blieb nur Kim Merz, ehemals Leadsänger der Gruppe Wallenstein und Texter von Wolfgang- Petry-Hits wie „Wahnsinn“ und „Gnadenlos“, von der ursprünglichen Besetzung übrig. Mittlerweile mischt auch Sohn David Merz mit – allerdings nur zeitweise. Außerdem mit von der Partie: der Duisburger Marc Wadenbach sowie Peter Paschek.