Essen. Kreative können ihre abgelehnten Ideen zur Kulturhauptstadt am Donnerstag, 01.10., ab 20.10 Uhr im Internet präsentieren. So sollen nicht realisierte Projekte nicht in der Versenkung verschwinden, der Verein "unprojekte 2010" macht es möglich.
2010 wird über Wasser gegangen und auf der A40 gespeist, gibt es Lichtkunst, Schachtzeichen und eine Menge ungewöhnlicher Projekte. Doch was passiert eigentlich mit all den Ideen, die nicht realisiert werden können? „Wir wollen nicht, dass sie in irgendeiner Schublade landen”, sagt Gabriel Gedenk, der zusammen mit Holger Gathmann den Verein „Unprojekte 2010” gegründet hat.
„Unser Ziel ist es, die bisher unveröffentlichten Projekte, die durch das Raster der Kulturhauptstadt-Jury gefallen sind, ans Tageslicht zu bringen und so die geballte kulturelle Kraft der Metropole Ruhr sichtbar zu machen.” Am heutigen Donnerstag, 1. Oktober, geht deshalb um 20.10 Uhr die Internetplattform unprojekte2010.de an den Start.
Sponsoren aufmerksam machen
Dort können Kunst- und Kulturschaffende ihre abgelehnten Projekte in Text, Bild oder Videoclip präsentieren und sich dem Votum der virtuellen Besucher stellen. „Jeder kann einen bis fünf Sterne an die vorgestellten Projekte vergeben”, erklärt Gabriel Gedenk. Auf diese Weise entsteht eine sich ständig verändernde Rangliste, die auch mögliche Sponsoren auf das bisher ungenutzte kreative Potenzial aufmerksam machen soll.
Je mehr „Unprojekte” dadurch zu realen Projekten werden, desto besser, sagen die Initiatoren, die ihre „Unprojekte” keinesfalls als Konkurrenz zur „offiziellen” Kulturhauptstadt 2010 begreifen, sondern als „ein wichtiges Projekt, das noch gefehlt hat”, so Holger Gathmann. Rund 2000 Ideen seien von der Jury abgelehnt worden, mancher Kreative habe auch einfach die Bewerbungsfrist verpasst oder erst viel später eine gute Idee entwickelt. Die Webseite bietet ab dem 1. Oktober allen die Chance, ihre Ideen öffentlich zu machen, Sponsoren zu finden und Kontakte vielleicht auch über 2010 hinaus zu knüpfen. Die fünf Projekte, die vom 10. Januar bis zum 31. August 2010 die meisten Stimmen erhalten, sollen bei einer Ausstellung in der Banditenbar vorgestellt werden.
Mitmachen ist einfach: Auf der Startseite „Dein Projekt” anklicken, Dateien hochladen – fertig. Der Verein „Unprojekte” passt auf, dass kein grober Unfug online geht. Ansonsten ist (fast) alles erlaubt. Gathmann: „Wir hoffen, dass die Plattform eine Eigendynamik entwickelt.”