Essen. Im neuen Kinderbuch von Paul Maar, “Ein Sams zu viel“, erscheint ein zweites, liebes Sams. Im Interview spricht der Autor darüber, wie es dazu kam.
Paul Maar ist einer der bekanntesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren. Nun hat er ein neues Buch geschrieben – eine Ergänzung zu den bisher erschienen Sams-Geschichten. Ein Gespräch über Wunschpunkte und eine neue Liebe.
Herr Maar, wie sind Sie auf die Idee gekommen, ein Sams zu erfinden?
Paul Maar: Ich wollte etwas über einen schüchternen, zurückhaltenden und ängstlichen Mann namens Taschenbier schreiben und ihm im Laufe der Geschichte zu mehr Lebensfreude verhelfen. Daher habe ich Taschenbier das Gegenteil von ihm an die Seite gestellt: ein freches, mutiges und lustiges kleines Wesen, das ständig quasselt und reimt.
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Normalerweise gehen Verkaufszahlen bei Büchern nach dem ersten Jahr zurück. Bei „Eine Woche voller Samstage“ – ihrem ersten Sams-Buch – stieg die Nachfrage jedoch von Jahr zu Jahr…
Maar: Ja. Erstaunlicherweise. Aber das lag an der Mundpropaganda der Kinder, denn mein Verlag hat wenig Werbung gemacht. Die Leser waren begeistert. Es kamen viele Briefe von Kindern, die mich dazu aufgefordert haben, einen zweiten Teil zu verfassen. In der Fortsetzung, so der Leserwunsch, solle das Sams dann wiederkommen und für immer bei seinem Papa Taschenbier bleiben. Also habe ich einen zweiten Band geschrieben – und etliche weitere.
Nach dem siebten Sams-Buch „Sams im Glück“ haben Sie gesagt, dass es keine Fortsetzung mehr geben wird…
Maar: Ja, das ist richtig. „Ein Sams zu viel“ ist auch keine Fortsetzung, sondern eine Ergänzung, die eigentlich schon zwischen dem dritten und vierten Sams-Buch hätte kommen müssen. Im vierten Sams-Buch sind Herr Mon und Frau Rotkohl nämlich verheiratet. Meine Leser haben mich immer wieder gefragt, wie die beiden zusammengekommen sind. Die Antwort findet sich in „Ein Sams zu viel“.
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Es ist also eine Liebesgeschichte?
Maar: Ja, eine ziemlich skurrile. Wie sollte das bei diesen schrägen Typen auch anders sein! Da im Buch außerdem ein zweites, liebes Sams erscheint, ist es im übertragenen Sinn auch die Geschichte eines Einzelkinds, das verwöhnt und ein bisschen frech ist. Es bekommt ein Geschwisterchen und fühlt sich abgeschrieben. Es wird immer trauriger und gereizter. Ganz nach dem Motto: Und was ist mit mir?
Wie würden Sie sich selbst beschreiben?
Maar: Als einen älteren Herrn mit mittlerweile weißen Haaren, der leider ein bisschen gebückt geht und mehr Gymnastik machen sollte.
Paul Maar: Ein Sams zu viel. Oetinger, 143 Seiten, 12,99 €. Ein Sams für jüngere Leser: ab 5 Jahre