Essen. . Armin Maiwald (72) und Ralph Caspers (40) machen mit Leidenschaft Fernsehen für Kinder, unter anderem die “Sendung mit der Maus“ und „Wissen macht Ah!“. Im Ideenpark in der Messe Essen stellten sie sich den Fragen von acht Kindern, die zuvor an einem Journalisten-Workshop teilgenommen hatten.

ThyssenKrupp IdeenParkArmin Maiwald (72) und Ralph Caspers (40) kennen viele Kinder aus der „Sendung mit der Maus“ und „Wissen macht Ah!“ Die acht Kinder Joleen, Gina, Joel, Robert, Luisa, Tamina, Emily und Paul haben die beiden Fernsehmacher im Ideenpark in der Messe Essen interviewt:

Wie lange kennen Sie beide sich eigentlich schon?
Armin und Ralph: Wir kennen uns seit 14 Jahren.

Wollten Sie schon immer ins Fernsehen?
Ralph: Nein. Ich wollte eigentlich nie ins Fernsehen. Ich wollte was ganz anderes machen, aber ich hab schon wieder vergessen, was es war. Fernsehen, das war Zufall. Ich wollte das gar nicht.

Wie kommen Sie an die vielen Fragen für die „Sendung mit der Maus“?
Armin: Manchmal fällt uns selber etwas ein. Aber wir kriegen auch jede Woche zwischen 1000 und 2000 Zuschriften von Kindern - E-Mails, Postkarten, alles was ihr euch vorstellen könnt. Da sind Fragen bei, auf die kommt man als Erwachsener gar nicht. Zum Beispiel: Wie kommen die Löcher in den Käse. Das traut sich kein Erwachsener zu fragen. Auch so eine super Frage ist: Woher weiß die Kopfschmerztablette, dass sie in den Kopf soll, wo ich sie doch erst in den Magen schlucke.

Treffen Sie sich auch privat mit Shary Reeves?
Ralph: Hin und wieder. Wir sehen uns eigentlich öfter, wenn wir arbeiten. Aber manchmal sehen wir uns auch privat.

Wie lange arbeiten Sie an einem Beitrag?
Armin: Das ist ganz unterschiedlich. Wenn es eine Geschichte sein soll, zum Beispiel, wie eine Büroklammer entsteht, das kann man innerhalb von drei Wochen erledigen. Aber der Film, an dem ich am längsten gearbeitet habe, war: Was macht eigentlich Vitamin C in meinem Körper? Das hat drei Jahre gedauert. Es kommt auf die Frage an, wie kompliziert das ist, wie lange man dafür recherchieren muss, wie viele Vorbereitungen man treffen muss, was man bauen muss, was man sich ausdenken muss, das ist ganz unterschiedlich.

Werden Sie auf der Straße erkannt?
Ralph: Manchmal ja, manchmal nein.

Müssen Sie viele Autogramme geben?
Armin: Ja, wenn ich für jedes Autogramm, das ich in meinem Leben gegeben habe, einen Cent kriegen würde, dann hätte ich eine satte Rente durch.

Wie alt sind Ihre Kinder?

Ralph: Meine Kinder sind zusammen 24.
Armin: Und meine Kinder sind zusammen 74. Es sind zwei und sie sind natürlich schon älter.

Wo bewahren Sie alle Ihre Preise auf?
Armin: Es gibt Preise, die sind auf Papier. Da kann man Bilderrahmen drummachen und sie an die Wand hängen. Bei uns im Büro gibt es zwei Wände, die sind vollgehängt mit solchen Preisen. Dann gibt es auch noch Statuen und Trophäen, die gerne Staub ansetzen. Deswegen haben wir dafür extra eine große Glasvitrine bauen lassen. Natürlich stehen beim WDR auch noch mal jede Menge Preise herum, auch in Vitrinen und an der Wand.

Wie sich die "Sendung mit der Maus" verändert hat 

Wie hat sich die Sendung mit der Maus in den ganzen Jahren verändert?
Armin: Ich habe die ersten Filme für die Maus 1968 gemacht, als sie noch gar nicht „Die Sendung mit der Maus“ hieß, und bin immer noch dabei. Und wenn ich mir die ersten Filme angucke, die ich damals gemacht habe, waren die für damalige Verhältnisse rasend schnell. Die Redaktion und viele andere haben damals gesagt: „Das ist viel zu schnell für die Kinder, das verstehen die gar nicht.“ Wenn ich mir die heute angucke, kannst du zwischen jedem Schnitt und dem nächsten noch ein halbes Fernsehspiel machen. Die Betrachtungsgeschwindigkeit hat sich verändert, die Themen haben sich verändert.

Es gibt Themen, die es damals gab und die heute auch immer noch gefragt werden, zum Beispiel „Warum ist der Himmel blau?“ Es gibt aber auch Themen, die damals noch gar nicht möglich waren, zum Beispiel „Woher weiß das Handy, dass ich gerade auf dem Domplatz bin?“ „Wie funktioniert Internet?“ Das gab’s damals noch nicht. Das sind natürlich die neuen Fragen, die die Kinder von heute uns stellen. „Wie funktioniert ein Touchscreen?“ oder solche Sachen.

Wie schaffen Sie es, immer so witzig zu sein?
Ralph: Ich bin gar nicht so witzig, ehrlich gesagt, ich weiß gar nicht, wie das kommt. Ich bin nur ich selbst. Eigentlich bin ich sehr ernst. Sehr ruhig. Und ich nehme Humor auch sehr ernst.

Denken Sie sich alle Witze selbst aus?

Musik und Wind im Ideenpark

weitere Videos

    Ralph: Alles, was ich sage, habe ich mir selbst ausgedacht. Ich mach das meistens auf der Toilette. Da habe ich Ruhe, da fallen mir die besten Sachen ein.

    Was denken Ihre Kinder über Ihren Beruf?
    Ralph: Interessanterweise finden meine Kinder es eher eigenartig, dass die anderen Kinder im Kindergarten oder in der Schule keinen Vater haben, der im Fernsehen arbeitet.

    Wo machen Sie gerne Urlaub?
    Armin: Ich gehe einmal im Jahr zum Skilaufen und einmal im Jahr mache ich Strandurlaub. Das Strandleben ist eigentlich nicht mein Ding, aber meine Frau mag einen solchen Urlaub sehr.

    Wie lange wollen Sie noch etwa Fernsehen für Kinder machen?
    Armin: So lange mein Gehirn noch mitmacht und so lange ich gesund bin. Ich habe ja nichts anderes gelernt. Was soll ich den tun zu Hause? Blümchen an der Tapete zählen? So lange ich noch einigermaßen gesund bin und die Kinder mich noch mögen, mach ich noch weiter.

    Gibt es eine Frage, die Sie bisher noch nicht beantworten konnten?
    Armin: Ja. „Wo wohnt der liebe Gott?“ Da kann man nicht sagen: im Himmel. weil der Himmel auch nur eine Illusion ist. Das sind Luftschichten. Da kann man keine ernsthafte Antwort drauf geben. Die Frage wurde natürlich schon unendlich oft gestellt.

    IdeenSounds beim Ideenpark

    Unbestreitbar ein Liebling...
    Unbestreitbar ein Liebling...
    ...des Abends: Tim Bendzko...
    ...des Abends: Tim Bendzko...
    ...bezauberte beim IdeenSounds-Konzert...
    ...bezauberte beim IdeenSounds-Konzert...
    ...die Zuschauer.
    ...die Zuschauer.
    Aber bei der Show hies es natürlich auch: Bühne frei für den Nachwuchs: Berlinerin Elif...
    Aber bei der Show hies es natürlich auch: Bühne frei für den Nachwuchs: Berlinerin Elif... © ThyssenKrupp
    ... stellte ihren Song
    ... stellte ihren Song "Feuer" vor.
    Und auch der Graf von Unheilig...
    Und auch der Graf von Unheilig... © ThyssenKrupp
    ...heizte den 2.400 Zuschauern ein.
    ...heizte den 2.400 Zuschauern ein. © Thyssenkrupp AG
    VE1_0056.jpg
    VE2_2237.jpg
    picturegallery-204501_890772.jpg
    © ThyssenKrupp
    „The Voice of Germany“-Gewinnerin Ivy Quainoo...
    „The Voice of Germany“-Gewinnerin Ivy Quainoo... © ThyssenKrupp
    ...bezauberte ihre Zuhörer.
    ...bezauberte ihre Zuhörer.
    Benjamin Rose trat mit seiner Band BenjRose auf.
    Benjamin Rose trat mit seiner Band BenjRose auf. © ThyssenKrupp
    Auch Jupiter Jones waren mit von der Partie.
    Auch Jupiter Jones waren mit von der Partie. © ThyssenKrupp
    VE1_9981.jpg
    VE2_1963.jpg
    Sänger Nicholas Müller...
    Sänger Nicholas Müller... © ThyssenKrupp
    ...bewies Rocker-Qualitäten.
    ...bewies Rocker-Qualitäten.
    IdeenSounds-Initiator Henning Wehland erklärte das Projekt im Gespräch mit Moderatorin Dunja Hajali.
    IdeenSounds-Initiator Henning Wehland erklärte das Projekt im Gespräch mit Moderatorin Dunja Hajali. © ThyssenKrupp
    Mit von der Partie: Hundedame Emma - heimlicher Star des Konzerts, irgendwie...
    Mit von der Partie: Hundedame Emma - heimlicher Star des Konzerts, irgendwie...
    Die Besucher schlossen den Retriever ins Herz.
    Die Besucher schlossen den Retriever ins Herz.
    Starke Stimme: Stephanie Crutchfield von der Band Crutch.
    Starke Stimme: Stephanie Crutchfield von der Band Crutch. © ThyssenKrupp
    VE2_2173.jpg
    Jacob Brass gab beim IdeenSounds-Konzert alles.
    Jacob Brass gab beim IdeenSounds-Konzert alles. © ThyssenKrupp
    VE2_1780.jpg
    VE2_2105.jpg
    VE2_1930.jpg
    VE2_1936.jpg
    VE2_2408.jpg
    1/30
    Welches Experiment Ralph am liebsten mag 

    Haben Sie ein Lieblingsexperiment?
    Ralph: Ja, ich habe viele Lieblingsexperimente. Eine Sache, die ich immer total gerne mache, ist Raketen in die Luft schießen, und zwar selbstgebastelte Raketen aus Plastikflaschen, in die ein bisschen Wasser reinkommt. Oben ist ein kleines Ventil und dann pump ich noch ordentlich Luft rein. Die Plastikflasche hält bis zu zwölf Bar aus, das heißt, wenn man so sieben, acht Bar reinpumpt, geht das. Wenn man dann das Ventil öffnet, drückt die zusammengepresste Luft das Wasser nach draußen. Durch diesen Rückstoß geht die Rakete bestimmt 60 Meter hoch. Das ist immer wieder toll.

    Haben Sie Hobbys?
    Armin: Ja. Aber ein Hobby zu haben, ist für mich natürlich dadurch, dass mein Beruf so zeitaufwändig ist, ein bisschen schwierig. Ich kann zum Beispiel nicht zum Kegeln gehen, weil man da einen Verein braucht. Ich habe einen Modelleisenbahn, die ich selbst gebaut habe. Seit 25 Jahren baue ich daran, aber sie wird nie fertig.

    Ist die Brille Ihr Markenzeichen?
    Ralph: Nein, das ist meine Sehhilfe.

    Wurden Sie schon mal von einem Experiment richtig verblüfft?
    Ralph: Ja, eigentlich werde ich immer wieder verblüfft. Im Grunde habe ich von nichts Ahnung. Das heißt, wenn ich anfange, versuche ich vorher, alles zu vergessen, was ich weiß. Und dann ist jede neue Erkenntnis wieder total verblüffend. Deswegen ist der Beruf auch so unterhaltsam und interessant, weil ich glaube, eine der wichtigsten Fähigkeiten ist, ab einem gewissen Punkt alles zu vergessen, was man weiß und neu anzufangen. Dann sieht man auch immer wieder Sachen, die toll sind, und die so überraschend sind.

    Robotern Leben einhauchen

    weitere Videos

      Tragen Sie manchmal auch Kontaktlinsen?
      Ralph: Ja, mache ich auch. Wenn ich zum Beispiel Schwimmen gehe oder Achterbahn fahre. Besonders auf den extremen Achterbahnen darf man nicht mit Brille fahren. Damit ich dann trotzdem sehe, wo es hingeht, trage ich Kontaktlinsen.