Gladbeck. Barbara Scholten ist die Erfinderin und Projektmanagerin des IdeenParks in der Messe Essen, der noch bis nächsten Donnerstag in der Messe Essen und im Grugapark läuft. Nach der Halbzeit zieht sie eine positive Zwischenbilanz: Schon über 150.000 Besucher kamen.
Sie steckt voller Energie und Ideen: Barbara Scholten, die Erfinderin und Projektmanagerin des IdeenParks in der Messe Essen, der noch bis nächsten Donnerstag läuft. Die 51-Jährige Thyssen-Krupp-Managerin ist der Motor dieser Innovationsschau – und wohnt seit eineinhalb Jahren in Gladbeck.
„Es war eher Zufall, dass wir in Gladbeck gelandet sind“, erzählt die gebürtige Oberhausenerin, die dort zuletzt auch wohnte und von sich behauptet, durch und durch ein „Kind des Ruhrgebiets“ zu sein. „Wir wollten uns wohnlich im Revier verändern und sind bei unserer Suche auf das Haus in Gladbeck gestoßen.“ Sie sei begeistert davon, welch grüne Lunge Gladbeck sei, was sie gar nicht so kannte, lobt die verkehrsgünstige Lage nach Essen zu ihrem Arbeitsplatz im neuen Thyssen-Krupp-Quartier. „Gladbeck ist wunderschön“, schwärmt Scholten, auch die Innenstadt sei ihr schon vertraut, „ich fühle mich sehr wohl“. Nur: Ein paar mehr Restaurants, die könnten der Stadt gut tun, merkt sie an.
Eine alte Kruppianerin
Barbara Scholten ist eine alte Kruppianerin: Seit 26 Jahren arbeitet die Werbekauffrau im Konzern, machte alle Fusionen mit. Und war jeweils dafür zuständig, der neuen Firma nach außen ein Gesicht zu geben, die Marke des Konzern griffig zu gestalten. Auch als Krupp und Thyssen zusammen gingen, kamen die Kampagnen aus ihrer Feder. Auch die mit dem Titel „Was macht meine Mama und mein Papa?“, bei der es um die verschiedenen Jobs der Mitarbeiter ging.
ThyssenKrupp IdeenPark„Daraus entwickelte sich die Idee, Familien stärker anzusprechen, zu erklären, welch naturwissenschaftliche Zusammenhänge und technischen Grundlagen hinter manchem Job stecken.“ Wissen, aber auch Stolz sollten angesprochen werden. Der Grundstein für den „IdeenPark“ war geboren, so Scholten, der 2004 erstmals in Gelsenkirchen neben der Arena stattfand. „Der IdeenPark will zeigen, dass Technik und Innovation nicht langweilig und lebensfern sein müssen“, erklärt die Projektleiterin, die inzwischen den vierten IdeenPark stemmt, der von einem zum anderen Mal größer wurde. 2006 fand der Park in Hannover, 2008 in Stuttgart statt. In Essen ist er wieder gewachsen und fast doppelt so groß wie in Stuttgart.
Drei Jahre Vorbereitungszeit
Mehr als drei Jahre bereitete Barbara Scholten mit ihrem Team diesen Essener IdeenPark vor. Über 200 Firmen, Verbände und Bildungseinrichtungen präsentieren ihre Arbeit, 5000 Männer und Frauen sorgen dafür, dass der IdeenPark auf 60 000 qm Ausstellungsfläche in der Essener Messe über die Bühne geht, allein 1200 Mitarbeiter von Thyssen-Krupp sind dabei. Es werden Innovationen, Konzepte und Exponate zu den Themen Klima, Stadtentwicklung und Mobilität gezeigt, 600 Workshops abgehalten. Alles ohne Eintritt. Thyssen-Krupp, der Ruhrgebietskonzern, lässt sich als Motor der Veranstaltung das Engagement „einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag“ kosten – eine Investition in die Zukunft, wie es heißt.
Der Thyssen-Krupp IdeenPark
Die Neu-Gladbeckerin Barbara Scholten ist die Person, bei der alle Fäden, Tag für Tag, zusammen laufen. Sie leitet das Kreativteam, das immerhin auch aus 60 Leuten besteht. „Alle investieren so viel Herzblut, es ist faszinierend“, zeigt sich die 51-Jährige begeistert. Sie selbst legt mit ihren engsten Mitarbeitern täglich mehrere Kilometer in der Messe zurück. Schon jetzt – das Technikfestival läuft noch bis kommenden Donnerstag, 23. August, und soll auch noch Schulklassen an den ersten beiden Tagen nach den Ferien anlocken – zieht sie ein erste positive Bilanz.
Positive Zwischenbilanz
Schon über 150 000 Besucher wurden am Freitag erreicht. „Und es ist spannend zu verfolgen, wie die unterschiedlichsten Besuchergruppen von den Ausstellern und dem, was sie zeigen, begeistert sind.“ Es kommen „Omas und Opas mit Enkel“, Eltern mit Jugendlichen, Schüler allein oder interessierte Erwachsene. Alle Altersgruppen seien angesprochen und würden das Angebot auch wahrnehmen. Wichtig sei das Interesse und die Chance, dass ein Dialog über Wissen, über Erfindungen und über Technik in Gang komme. „Wir wollen begeistern, daher sind die Angebote interaktiv angelegt, man kann mitmachen und Technik live erleben.“
Wenn nächste Woche der IdeenPark endet, wird Barbara Scholten wieder mehr Zeit haben, ihr neues Heim und den Spaziergang mit ihrem Hund im nahen Grün zu genießen. Dabei wird sie, da ist sie sich sicher, die notwendige Entspannung finden nach dem Mammutprojekt.
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