Herne. Herne hat einen neuen Bolzplatz, zur Eröffnung kam prominenter Besuch. Wo der Platz ist, wer ihn finanziert hat, was dort geplant ist.
In Herne-Horsthausen gibt es einen neuen Ort, an dem junge Fußballfans sich austoben, kreativ werden und sogar etwas lernen können: Am Mittwoch, 2. Oktober, wurde der Bolzplatz „Friedrich der Große“, benannt nach der ehemaligen Zeche, offiziell eröffnet – und das Quartier hat ihn sofort in Beschlag genommen.
Die Stadt Herne hat dieses Projekt in Kooperation mit „Schalke hilft!“ - die Stiftung des FC Schalke 04 -, der RAG-Stiftung und der Emschergenossenschaft realisiert. Bei der Eröffnung betonte Oberbürgermeister Frank Dudda, dass der Bolzplatz das neue „Wohnzimmer“ für Kinder und Jugendliche sei und sie damit umgehen sollten, als wäre es ihr eigenes. Die RAG-Stiftung habe bereits fünf solcher Bolzplätze finanziert.
Zur Eröffnung kamen am Mittwoch Bärbel Bergerhoff-Wodopia von der RAG-Stiftung und prominente Gäste des FC Schalke 04: Sowohl Christina Rühl-Hamers, Finanzchefin und Vorständin des Zweitligisten, als auch S04-Ehrenpräsident Gerd Rehberg und Schalke-Maskottchen Erwin fanden den Weg nach Horsthausen. Nach der offiziellen Eröffnung fiel der Startschuss für ein Quartiersfest.
Der Platz soll mehr als nur ein Spielfeld sein. Hier sollen nicht nur Tore fallen, sondern auch Geschichten erzählt und Tanzschritte geübt werden. Geplant seien neben Fußballtrainings auch kreative Bildungsangebote wie Lesungen und Streetdance-Workshops, die bereits an anderen Bolzplätzen großen Erfolg hätten, hieß es. Der 30 Meter lange und 15 Meter breite Platz befindet sich am nördlichen Ende der Scharnhorststraße, direkt am Rhein-Herne-Kanal, hinter der Hausnummer 72. Der Fußballkäfig mit Kunstrasen und Aluminiumgitter ist rund um die Uhr für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre geöffnet.
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In die Freude über den neuen Platz mischten sich aber auch bereits Beschwerden von Eltern. Einige äußerten Bedenken, dass der Platz „zu abgelegen“ sei oder dass sie ihre kleinen Kinder nicht allein dorthin schicken würden. Außerdem wurde kritisiert, dass der Weg zum Bolzplatz matschig sei. Uli Paetzel von der Emschergenossenschaft versprach, dieses Problem zu lösen: „Der Weg wird ordentlich gemacht.“
Fußball, Hip-Hop und Lesungen
Montags bietet das Projekt „Streetkickerz“ von 17 bis 18.30 Uhr kostenlose Fußballtrainings ohne Anmeldung an. Mit dieser und weiteren Aktionen auf dem Bolzplatz sollten auch ärmere Familien im Quartier erreicht werden, berichtete Projektleiter Richard Weber. Knapp 2000 Haushalte könnten angesprochen werden. Darüber hinaus seien auch andere Bildungsangebote geplant, darunter Lesungen für Kinder sowie Hip-Hop- und Streetdance-Tage. Auf den anderen Bolzplätzen habe man mit solchen Angeboten bereits etwa 8000 Kinder und Jugendliche erreicht, so Weber.