Herne. Im Herner Büro für Gleichstellung und Vielfalt gibt es Veränderungen: alles über die neue Leitung, den neuen Standort und das neue Programm.

Das Büro für Gleichstellung und Vielfalt in Herne hat in letzter Zeit bedeutende Veränderungen durchlaufen. Diese betreffen nicht nur das Personal, sondern auch den Standort und das Programm.

Die bisherige Stellvertreterin des Büros, Cordelia Neige, hat kürzlich die Leitung übernommen: Nach 33 Jahren als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Herne ist Sabine Schirmer-Klug in den Ruhestand gegangen. Ebenfalls neu ist: Das Büro für Gleichstellung und Vielfalt ist im Sommer nach 25 Jahren in der Martin-Opitz-Bibliothek am Berliner Platz in neue Räumlichkeiten im benachbarten Stadtwerke-Haus umgezogen. Der neue Standort bietet mehr Platz für Workshops, Veranstaltungen und Beratungen.

Herne: Neuer Katalog mit rund 80 Maßnahmen

Büro für Gleichstellung und Vielfalt Herne
Mitarbeiterinnen im Büro für Gleichstellung und Vielfalt Herne: Melanie Kampa (l.) und Alexandra Menzel. © Stadt Herne | Thomas Schmidt

Neu ist auch: Ende August erschien die dritte Auflage eines Katalogs zur Förderung von Diversität und Gleichstellung. Die rund 80 Maßnahmen sind gegliedert in Bereiche wie zum Beispiel Geschlecht, Religion und Weltanschauung sowie sexuelle Identität. In diesem Jahr sei der Bereich Behinderung mit Maßnahmen rund um Inklusion entwickelt worden, hieß es in einem Pressegespräch anlässlich der Präsentation der neuen Räume.

Eine weitere Maßnahme aus dem Katalog ist das Projekt „Youth for equality!“ (deutsch: Jugend für Gleichberechtigung). Diese Aktion stehe allen weiterführenden Schulen zur Verfügung, so das Gleichstellungsbüro.  In Zusammenarbeit mit dem Verein Hennamond e.V. seien Schulen besucht worden - mit den Zielen, durch Aufklärung die Demokratie zu stärken, Geschlechter- und Chancengerechtigkeit zu fördern und insbesondere Schülerinnen und Schüler für Themen wie häusliche Gewalt und Zwangsheirat zu sensibilisieren. Die Gründerin des Vereins, Fatma Sonja Bläser, lese dabei aus ihrem autobiografischen Buch „Hennamond“ und teile ihre persönlichen Erfahrungen zu Zwangsheirat und Gewalterfahrungen. Es habe sie besonders berührt, wie viele Schülerinnen und Schüler bereits von Gewalt betroffen gewesen seien, erklärt Melanie Kampa, die stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte.. „Das war nicht vereinzelt.“

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Diese neuen Möglichkeit werden auch genutzt. Am Donnerstag, 19. September, findet die Filmvorführung „Made in Bangladesh“ ab 19 Uhr im neuen Büro am Berliner Platz 9 statt. Der Eintritt ist frei, jedoch ist eine Anmeldung bis zum 18. September erforderlich, entweder per E-Mail an gleichstellung-vielfalt@herne.de oder telefonisch unter 02323 16-2629.

>>> Weniger Führungspositionen für Frauen

  • Trotz der vielfältigen Maßnahmen gebe es weiterhin nicht genug Frauen in Führungspositionen bei der Stadt Herne, so das Büro für Gleichstellung und Vielfalt.
  • Mitarbeiterin Alexandra Menzel erklärt dazu: „Es entwickelt sich langsam“. Melanie Kampa fügt hinzu: „Umso höher man geht, desto weniger Frauen gibt es in der Führung.“
  • Es gebe auch Maßnahmen für diesen Umstand wie beispielsweise einen Coaching-Zirkel für Frauen in Führungspositionen. Ziel sei es, Mitarbeiterinnen in Führungspositionen und insbesondere Kita-Leiterinnen zu unterstützen.