Frankfurt/Main. Im Spagat zwischen Job und Kindern machen viele Mütter und Väter häufig Abstriche bei sich selbst und achten weniger auf ihre Gesundheit. Dennoch sind junge Eltern nicht häufiger krankgeschrieben als andere Erwerbstätige. Doch die Achtlosigkeit in jungen Jahren kann sich später rächen.

In der "Rushhour" des Lebens sind Erwerbstätige zwar mehr belastet, aber einer Studie zufolge nicht zwingend öfter krank. Das besagt eine Umfrage der Krankenkasse DAK, die am Dienstag in Frankfurt vorgestellt wurde. Die DAK hat dafür den Krankenstand ihrer Mitglieder analysiert und bundesweit 3000 Menschen repräsentativ befragt.

Als "Rushhour" bezeichnet man die Jahre zwischen 25 und 39, wo sich viele Anforderungen ballen. "Obwohl viele Männer und Frauen ab 25 Jahren wegen Mehrfachbelastung unter Druck stehen, wirkt sich das kaum bei den Krankschreibungen aus", sagte Gregor Reitz, Chef der DAK Frankfurt. "Sie fallen im Job seltener aus als jüngere Kollegen und sind kürzer krankgeschrieben als die Älteren."

Dennoch: Erwerbstätige Eltern achten laut DAK weniger auf ihre Gesundheit. Der Studie zufolge "machen viele Mütter und Väter im Spagat zwischen Job und Kindern Abstriche bei sich selbst". Sie trieben nicht so oft Sport und schliefen weniger. Mehr als die Hälfte gab an, nicht genug Zeit für sich zu haben. All das könne sich später rächen: "Der in dieser Gruppe niedrigere Krankenstand darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich in diesem Alter Ansätze für chronische Krankheiten bilden." (dpa)