Hamburg. Beschäftigte fallen wegen Alkoholkrankheiten immer länger aus. Versicherte der Techniker Krankenkasse blieben wegen psychischer Erkrankungen infolge von Alkohol im Jahr 2012 im Schnitt fast zwei Tage länger zu Hause als im Vorjahr. Bundesweit könnten so 1,8 Millionen Fehltage angefallen sein.

Durch Alkohol bedingte Erkrankungen verursachen in Deutschland rund 1,8 Millionen Fehltage von Beschäftigten. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Mittwoch von der Techniker Krankenkasse (TK) in Hamburg vorgelegte Analyse der Krankschreibungen ihrer Versicherten. Die Krankenkasse verzeichnete demnach 235.765 alkoholbedingte Fehltage, was hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung 1,8 Millionen Ausfalltagen bundesweit entspreche.

Bei der TK gingen im Jahr 2012 insgesamt mehr als vier Millionen Krankschreibungen ein. In den meisten Fällen handelte es sich demnach um Atemwegserkrankungen, Magen-Darm-Krankheiten, Rücken- oder Zahnschmerzen. Unter den 100 häufigsten Diagnosen waren aber auch elf psychische Erkrankungen, darunter auf Platz 47 "psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol". Fast 5000 Fälle verzeichnete die TK unter dieser Diagnose.

Krankschreibung kann sieben Wochen dauern

Die Betroffenen leiden unter anderem an Alkoholabhängigkeit, Entzugssyndromen oder psychotischen Störungen. Eine Krankschreibung unter dieser Diagnose dauerte der Untersuchung zufolge durchschnittlich mehr als sieben Wochen. Der AOK-Bundesverband will am Donnerstag Zahlen zu Fehlzeiten vorlegen. (afp/dpa)