Greifswald-Riems. . Stechmücken lieben es warm und feucht. Das Wetter in diesem Jahr bietet bislang ideale Voraussetzungen für die Vermehrung der Plagegeister. “Es scheint kein schlechtes Mückenjahr zu werden“, sagt ein Insektenforscher. Wer nicht gestochen werden will, kann aber vorsorgen.

Mücken könnten in diesem Jahr vielleicht zur Plage werden. Experten sehen gute Voraussetzungen für ein vermehrtes Auftreten der Tiere. "Es scheint kein schlechtes Mückenjahr zu werden", sagte der Insektenforscher Helge Kampen vom Friedrich-Loeffler-Institut auf der Ostseeinsel Riems.

Mücken könnten in diesem Jahr vielleicht zur Plage werden. Experten sehen gute Voraussetzungen für ein vermehrtes Auftreten der Tiere. "Es scheint kein schlechtes Mückenjahr zu werden", sagte der Insektenforscher Helge Kampen vom Friedrich-Loeffler-Institut auf der Ostseeinsel Riems.

Das Frühjahr war warm und in Teilen Deutschlands auch feucht - ideale Bedingungen für die Eiablage und die Entwicklung der Larven und Puppen. Bei dem derzeit warm-feuchten Wetter produzieren Mücken laut Kampen besonders schnell Eier.

Regentonnen oder Gießkannen sind ideale Mücken-Brutplätze

Stechmücken entwickeln sich in stehenden Gewässern. Je nach Art könnten dies Wasserpfützen in Regentonnen oder Gießkannen, aber auch Überschwemmungsflächen nach Hochwassern oder starkem Regen sein, erläuterte der Experte vom Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Mecklenburg-Vorpommern.

"Bei hohen Temperaturen über 20 Grad fahren auch die Larven den Stoffwechsel hoch", sagte der Entomologe. Bei 25 Grad Celsius könnten sich innerhalb weniger Tage aus den Eiern Larven entwickeln, die sich verpuppen und aus denen dann die Stechmücken schlüpfen. Im Idealfall dauere die Entwicklung vom Ei bis zur Mücke nur 10 bis 14 Tage. Bei niedrigeren Temperaturen verlangsame sich der Prozess hingegen.

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Die gemeine Hausmücke legt bis zu 300 Eier auf einmal ab. In ihrem rund vier Wochen dauernden Leben kann sie laut Kampen unter guten Wetterbedingungen die Eiablage mehrfach wiederholen. Das aus menschlicher Sicht größte Problem: "Die weiblichen Mücken benötigen Blut, damit sie überhaupt Eier produzieren können." Die Männchen fliegen hingegen nicht auf Mensch, Rind, Schaf oder Hund. Sie sind genügsamer - ihnen reicht Wasser und ein Energieträger wie Zucker.

Tomatenpflanzen oder Katzenminze helfen gegen Mücken

Mücken haben natürliche Feinde - und mit denen können Mückengeplagte den Insekten auch ein Schnippchen schlagen. Zu den Feinden zählen Amphibien, andere Insekten oder auch Fische, die die Mückeneier und Larven fressen. "Guppys oder andere kleine Fische in der Regentonne können helfen, die Zahl der Eier und Larven deutlich zu minimieren." Viel besser sei es aber, die Behälter regelmäßig zu leeren.

Wenn die Plagegeistern bereits unterwegs sind, können chemische Sprays helfen. Oder man setzt auf Hausmittel und die Natur, um die Mücken zu vertreiben. Denn etwa die Blätter von Tomatenpflanzen riechen stark - und genau das mögen die Tiere nicht. Tomas Brückmann, Experte für Pestizide und Biodiversität beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Berlin, rät daher: Setzen Sie sich möglichst Tomaten vor die Fenster. Auch ein Walnussbaum oder Katzenminze vor dem Fenster, an Balkon und Terrasse halten Mücken ab. Die Alternative ist, sich mit ätherischen Ölen einzureiben oder ihren Duft im Raum zu verteilen. Gut seien Zitronella- und Lavendelöl.

Kalter Winter macht Mücken wenig aus

Ob ein Winter besonders kalt oder durchschnittlich ist, hat entgegen weitläufiger Meinung wenig Einfluss auf die Anzahl der Mücken im darauffolgenden Sommer, wie Kampen sagte. Entscheidend sei vielmehr, wie das Frühjahr und der Frühsommer ausfallen. Schwankende Wintertemperaturen haben dagegen schädliche Auswirkungen. "Wird es im Winter zwischendurch warm, wird der Stoffwechsel der überwinternden Mücke oder der Larve angekurbelt", erklärte Kampen. Stürzen die Temperaturen dann wieder ab, sterben viele Tiere.

Je nach Art überwintern Mücken als ausgewachsene Tiere, als Eier oder Larven. "Wir haben vor zwei Jahren Höhlen inspiziert, in denen die Gemeine Hausmücke zu Tausenden überwinterte." Die Temperaturen in den Höhlen lagen zum Teil deutlich im Minusbereich. (dpa)