Münster. . Ihr Biss fühlt sich an wie ein starker Wespenstich - und er kann Kreislaufbeschwerden und Übelkeit verursachen: Die Dornfinger-Spinne ist in NRW angekommen. Das wärmeliebende Tier stammt eigentlich aus Südeuropa und folgt dem Klimawandel nach Norden.
Sie gilt als eine der giftigsten Spinnen Mitteleuropas. Ein Biss des „Ammen-Dornfingers“ (Cheiracanthium punctorium) fühlt sich an wie ein Wespen- oder Hornissenstich, nur viel stärker. Er kann Kreislaufbeschwerden und Übelkeit hervorrufen, vor allem ältere und junge Menschen sollten achtsam sein. Im Gefolge des Klimawandels ist das gut zwei Zentimeter große Spinnentier nun auch in Nordrhein-Westfalen angekommen. Fachleute warnen vor Panik: Die Gefahr eines Bisses sei äußerst gering.
Der Biologe Robert Boczki hatte im Herbst eine Kolonie-Dornfingerspinnen auf dem Truppenübungsplatz Handorf bei Münster entdeckt, berichtete der Naturschutzverband Nabu jetzt. Wie das Landesumweltamt Lanuv bestätigte, gab es zwischenzeitlich einen zweiten Fund auf einer Rasenfläche bei Münster. Experten gehen davon aus, dass es weitere Vorkommen in anderen NRW-Regionen gibt. Am Rhein in Süddeutschland ist die Spinne schon seit Jahren zuhause. Ursprünglich kommt das wärmeliebende Tier aus Ländern wie Spanien.
Kräftige Kieferklauen durchdringen die Haut
Was die den Ammen-Dornfinger von anderen giftigen Spinnen unterscheidet: Mit ihren kräftigen Kieferklauen kann das Tier die menschliche Haut durchdringen. Fachleute raten, keine taubeneigroßen Gespinste auf Rasenflächen zu zerstören. Darin könnte ein Weibchen sitzen, das seine Eier verteidigt. Sonst müsse man einen Spinnenbiss eigentlich nicht fürchten.
Auch andere nordrhein-westfälische Spinnenarten sind giftig, sie können aber die menschliche Haut nicht durchbeißen. Das gilt zum Beispiel für die weit verbreitete Kreuzspinne.