Bonn. Kleinkinder sind nur selten von einer Milchzucker-Allergie betroffen. Bei Verdacht auf eine Laktoseintoleranz sollten Eltern unbedingt eine ärztliche Diagnose einholen. Denn selbst bei einem positiven Befund vertragen Kinder oft geringe Mengen an Milchzucker.
Nur in Einzelfällen vertragen kleine Kinder keinen Milchzucker. "Eltern sollten bei Verdacht auf eine Laktoseintoleranz ihres Kindes unbedingt eine ärztliche Diagnose einholen", rät Prof. Carl-Peter Bauer, Allergologe im Netzwerk Gesund ins Leben. Die Initiative wird vom Bundesernährungsministerium gefördert. Milchzucker (Laktose) kommt natürlicherweise in Milch von Säugetieren vor. Doch selbst bei einer Laktoseintoleranz vertragen Kinder meist kleinere Mengen an Milchzucker.
Nur bei einer Kuhmilchallergie muss das Lebensmittel ganz gemieden werden. Allerdings sind nur zwei bis drei Prozent der Kleinkinder davon betroffen. Keinesfalls sollten Eltern ohne ärztliche Diagnose langfristig Milch und Milchprodukte vom Speiseplan ihres Kindes streichen. Das kann sie erheblich belasten und zu einem Nährstoffmangel führen. "Generell sollten Lebensmittel nie nur auf Verdacht gemieden werden, da dies oft unbegründet ist", empfiehlt Bauer.
Insgesamt sind Kleinkinder nur zu etwa vier Prozent von Nahrungsmittelunverträglichkeiten betroffen - und damit zehn Mal seltener, als Eltern vermuten. (dpa)