Lindlar. Endlich, der Winter geht zu Ende. Das warme Wetter sorgt bei vielen für Frühlingsgefühle. Ein Sonnenbad mit luftiger Kleidung kann aber schnell mit einem Schnupfen enden. Vor allem in großen Menschenmengen, wie bei den anstehenden Karnevalsfeiern ist die Ansteckungsgefahr besonders groß.
Temperaturen im zweistelligen Bereich und viel Sonne locken an die frische Luft. Trotzdem sollte jeder eine Jacke im Gepäck haben, weil es abends schnell frisch wird. Denn durch zu luftige Kleidung erhöht sich die Anfälligkeit für Erkältungen.
"Das Problem ist, dass man die Kälte unterschätzt", sagt Thomas Aßmann vom Deutschen Hausärzteverband. Vor allem in großen Menschenmengen wie den anstehenden Karnevalsfeiern ist die Gefahr der Tröpfchen-Infektion besonders groß, warnt der Facharzt für Innere Medizin aus Lindlar bei Köln.
Auch Heuschnupfen-Geplagte müssen in diesem Jahr etwas eher die Taschentücher bereithalten - die ersten Pollen der Frühblüher fliegen schon: "Die Natur ist in diesem Jahr drei bis sechs Wochen zu früh, deshalb kann es jetzt schon zu ersten allergischen Reaktionen kommen", warnt Aßmann. Betroffene sollten sich nicht unnötig lange im Wald oder Park aufhalten, wo viele Pollen unterwegs sind. Bereits seit einigen Jahren sind die Wintermonate wärmer, deshalb fliegen die Pollen immer eher.
Wach-Hormon Serotonin fehlt im Winter
Aßmann empfiehlt allen, die nicht mit den Pollen zu kämpfen haben, sich viel in der Sonne aufzuhalten, um der Frühjahrsmüdigkeit entgegenzuwirken. Denn das zuständige Vitamin-D wird nicht nur über die Nahrung aufgenommen, sondern bei direkten Sonnenstrahlen auf der Haut auch vom Körper gebildet. Nach den Wintermonaten sind die Vitamin-D-Reserven des Körpers erschöpft - und das macht müde.
Außerdem spielt der Hormonhaushalt eine Rolle. Im Winter fehlt das Wach-Hormon Serotonin, dafür ist der Melatonin-Spiegel hoch. Wenn der Körper Tageslicht tanken kann, schüttet er vermehrt Serotonin aus. Wem es fürs Sonnenbaden noch zu kalt ist oder wer etwa wegen seines Jobs nicht so viel nach draußen kann, sollte sich vitaminreich ernähren und sich viel bewegen. (dpa)