Berlin. Die Zahl der Masernfälle in Deutschland hat stark zugenommen. In 2013 sind dem Bundesgesundheitsministerium schon mehr als zehn Mal so viele Fälle bekannt geworden wie im gesamten vergangenen Jahr. Schwerpunkt in Bayern. Dabei gibt es einen wirkungsvollen Schutz - eine Impfung.
In diesem Jahr hat es bisher fast zehn Mal so viele gemeldete Masernfälle gegeben wie im gesamten vergangenen Jahr. Bis zum 1. September waren es 1542 Fälle, wie es aus dem Bundesgesundheitsministerium heißt. 2012 gab es insgesamt 165 gemeldete Masernfälle.
Die Zahlen schwanken aber stark. 2011 waren es 1608 Fälle, im Jahr zuvor 780. In den Vorjahren bewegten sich die Zahlen jeweils im dreistelligen Bereich. 2006 waren es mit mehr als 2300 besonders viele Fälle, 2001 gab es sogar mehr als 6000.
In diesem Jahr wurden Masernerkrankungen bisher mit 711 Fällen am häufigsten in Bayern bekannt, gefolgt von Berlin (487) und Nordrhein-Westfalen (122), wie es unter Berufung auf das Robert Koch-Instituts weiter hieß.
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Impfung zwischen 11. und 23. Lebensmonat empfohlen
Als einziger wirksamer Schutz gilt die Impfung. Für Kinder werden zwei Impfungen gegen Masern, Mumps und Röteln zwischen dem 11. und 23. Lebensmonat empfohlen. Alle nach 1970 geborene Erwachsene über 18 Jahre ohne oder mit nur einer Impfung in der Kindheit sollen laut offiziellen Empfehlungen eine einmalige Masernimpfung machen.
Nach einer aktuellen repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums halten 78 Prozent der Bundesbürger eine Masernerkrankung bei Erwachsenen für gefährlich. Offizielle Empfehlungen für die Masernimpfung sind demnach bei 52 Prozent unbekannt, allerdings haben weit mehr Menschen davon gehört als noch im Jahr zuvor.
Angesichts der steigendenden Zahlen ist bereits im vergangenen Sommer über eine Impfpflicht diskutiert worden. (dpa)