Berlin. Laut einer aktuellen Studie enthalten viele Kosmetika Bestandteile, die den Körper hormononell belasten. Vor allem Sonnencremes sind oft belastet. Verbraucher können solche Kosmetika aber mit einem Blick auf die Inhaltsstoffe erkennen. Wer bei der Körperpflege einen “Hormoncocktail“ vermeiden will, sollte Produkte mit bestimmten Konservierungsstoffen vermeiden.

Wollen Verbraucher Kosmetika mit hormonell wirksamen Substanzen umgehen, kaufen sie besser keine Produkte mit Konservierungsstoffen wie Methylparaben oder Ethylparaben. Darauf weist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hin, der in einer Studie die Angaben zu mehr als 60.000 Körperpflegeprodukten ausgewertet hat.

Nicht im Einkaufskorb landen sollte zum Beispiel auch Ware mit den Konservierungsmitteln Propylparaben oder Butylparaben sowie Sonnenschutz mit Ethylhexyl Methoxycinnamate oder Benzophenon (1 und 2).

Hormonell wirksame Chemikalien

Alle Inhaltsstoffe eines Produkts sind auf der Verpackung aufgelistet, darunter auch die hormonell wirksamen Chemikalien. Sie dienen dem BUND zufolge in Kosmetika vor allem als Konservierungsmittel oder UV-Filter und können sich negativ auf die körperliche und geistige Entwicklung auswirken. Wissenschaftler vermuten, dass sie zu Problemen wie reduzierter Spermienqualität, verfrühter Pubertät und Brustkrebs führen.

Grundsätzlich könne durch den Gebrauch vieler verschiedener Produkte mit bedenklichem Inhalt ein gefährlicher "Hormon-Cocktail" entstehen, erläutert der BUND. Daher sei es sinnvoll, die Belastung so klein wie möglich zu halten.

Einkaufsratgeber zum Herunterladen

Angebrochene Ware mit fraglichem Inhalt können Erwachsene aber noch aufbrauchen, da ein einzelnes Produkt noch nicht krank mache. Abzuraten sei davon jedoch Schwangeren, Eltern und Teenagern. Das gelte insbesondere, wenn Mittel wie Bodylotion oder Sonnenschutz länger auf dem Körper bleiben. Denn Ungeborene, Kleinkinder und pubertierende Jugendliche seien besonders empfindlich, weil ihre Organe noch nicht vollständig entwickelt sind.

Wollen Verbraucher wissen, ob ein Körperpflegeartikel hormonell wirksame Chemikalien enthält, können sie eine kostenlose App oder ein Web-Formular des BUND nutzen. Außerdem gibt es im Internet einen Einkaufsratgeber zum Herunterladen, der die häufigsten kritischen Stoffe auflistet. Belastet sein können zum Beispiel Duschgel, Rasierschaum, Zahnpasta oder Lippenstift. (dpa)