Genf. . Es ist hoch gefährlich, hat Ähnlichkeit mit dem Erreger SARS und breitet sich offenbar immer weiter aus: Das gefährliche Coronavirus sorgt zunehmend Gesundheitsexperten. Die WHO hält dazu kommende Woche eine Dringlichkeitskonferenz. Auch in Deutschland sind Krankheitsfälle gemeldet.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat für Dienstag zu einer Dringlichkeitskonferenz zum tödlichen Coronavirus MERS aufgerufen. Wie der WHO-Vizegeneraldirektor Keiji Fukuda am Freitag in Genf mitteilte, soll es am Dienstag eine Telefonkonferenz mit Beamten aller betroffenen Staaten und Experten aus aller Welt geben. Es sei aber nicht vorgesehen, die Alarmstufe anzuheben.

Das Virus MERS-CoV (Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus) nahm seinen Ausgang von Saudi-Arabien, gemeldet wurden zudem Krankheitsfälle in Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Jordanien und Katar. Die Patienten außerhalb Saudi-Arabiens hatten alle entweder das Land zuvor besucht oder Kontakt mit Menschen, die eine Reise in die Region unternommen hatten. Seit Juni 2012 gab es nach WHO-Angaben 79 Infektionen mit dem Virus. 43 Patienten starben daran.

Übertragungswege des Coronavirus sind noch unklar

Das Coronavirus weist Ähnlichkeiten mit der vor zehn Jahren vor allem in Asien grassierenden Atemwegserkrankung SARS auf. Es kann grippeähnliche Symptome auslösen, aber auch zu einer schweren Lungenentzündung führen. Anders als beim SARS-Virus führt der neue Erreger zudem rasch zu Nierenversagen. Der genaue Übertragungsweg ist noch unklar. Bei der von China ausgehenden SARS-Epidemie im Jahr 2003 waren weltweit rund 8000 Menschen infiziert worden, etwa 800 von ihnen starben.

Gesundheitsexperten sind über die im Vergleich zu SARS wesentlich höheren Sterblichkeitsraten bei MERS-Infizierten besorgt. Sie befürchten eine weltweite Epidemie, sollte das Virus zu einer leicht übertragbaren Form mutieren. Sorgen macht den Experten auch die alljährliche muslimische Pilgerfahrt ins saudiarabische Mekka, zu der im Oktober mehr als drei Millionen Menschen erwartet werden. (afp)