Riad. . In Saudi-Arabien steigt die Zahl der Opfer, die an den Folgen einer Ansteckung mit dem Coronavirus sterben. Die Weltgesundheitsorganisation spricht von einem neuartigen Virus, das Ähnlichkeiten mit dem Erreger SARS aufweist. Auch aus Frankreich wurde ein neuer Coronavirus-Fall gemeldet.
In Saudi-Arabien sind weitere Menschen an dem neuen hochgefährlichen Virus gestorben, das Ähnlichkeit mit der vor zehn Jahren weltweit grassierenden Atemwegserkrankung SARS aufweist. Insgesamt habe es im Zusammenhang mit dem neuen Coronavirus nun bereits 15 Todesfälle gegeben, teilte am Sonntag das Gesundheitsministerium des Landes in Riad mit. Neun weitere Menschen seien erkrankt. Bisher war in Saudi-Arabien von elf Todesfällen gesprochen worden.
Das neue Virus wurde vor rund einem Jahr entdeckt und hat Ähnlichkeit mit SARS. Es kann grippeähnliche Symptome auslösen, aber auch zu einer schweren Lungenentzündung führen. Anders als beim SARS-Virus führt der neue Erreger auch rasch zu Nierenversagen. Der genaue Übertragungsweg ist noch unklar.
Frankreich meldet zweiten Coronavirus-Fall
Das neuartige Coronavirus kann nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei engem Kontakt auch von Mensch zu Mensch übertragen werden. WHO-Vize-Generaldirektor Keiji Fukuda sagte am Sonntag bei einem Besuch in Riad, es gebe allerdings bislang keine Anzeichen für eine allgemeine Verbreitung. In Frankreich gab das Gesundheitsministerium einen zweiten Coronavirus-Fall bekannt, der nach einem "engen und längeren" Kontakt mit einem Infizierten aufgetreten sei. Das saudiarabische Gesundheitsministerium berichtete von zwei weiteren Todesfällen. Fukuda zufolge war allerdings unklar, ob diese bereits in der Statistik enthalten sind. Weltweit sind mindestens 18 Menschen an der Krankheit gestorben.
Erkrankungen mit dem MERS-CoV (Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus) sind bislang insbesondere in der Golfregion bekanntgeworden. Die ersten Fälle traten im Sommer 2012 auf. Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin hatte bereits am Freitag erklärt, es bestehe kein erhöhtes Risiko für Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung. In Deutschland gab es dem RKI zufolge bislang zwei Fälle, einen in Essen und in München. Letzterer verlief tödlich. Die Infektionen seien dabei aus Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten eingeschleppt worden. Hinweise auf eine Übertragung von Mensch zu Mensch habe es nicht gegeben.
Der mit dem MERS-CoV verwandte Sars-Erreger war vergleichweise einfach direkt übertragbar. Im Jahr 2003 starben an entsprechenden Infektionen 775 Menschen. In Deutschland war Mitte März in München ein Mann aus dem arabischen Raum an dem Virus gestorben, der 73-Jährige war zur Behandlung aus Abu Dhabi nach Deutschland gebracht worden. (afp/rtr)