Washington. Ohne die Transplantation hätte sie wohl nur noch wenige Wochen leben können: In den USA hat ein zehnjähriges Mädchen eine Spenderlunge von einem Erwachsenen erhalten. Zuvor hatten die Eltern wochenlang darum kämpfen müssen, dass ihr Kind auf die Erwachsenen-Warteliste gesetzt wird.

Ein todkrankes zehnjähriges Mädchen in den USA hat die Spenderlunge eines Erwachsenen transplantiert bekommen, die ihm das Leben retten könnte. Die Familie sei außer sich vor Freude, dass Sarah die Operation überstanden habe, erklärte ihre Mutter Janet Ruddock Murnaghan am Mittwoch (Ortszeit). Der Fall des an Mukoviszidose erkrankten Kindes hatte für Aufsehen gesorgt, weil die Eltern dafür gekämpft hatten, dass Sarah auf die Erwachsenen-Warteliste gesetzt wird. Ein Gericht gestattete dies schließlich vergangene Woche, nachdem die US-Regierung eine Ausnahme abgelehnt hatte.

"Ihre Ärzte sind sehr zufrieden sowohl mit ihren Fortschritten während des Eingriffs als auch mit der Prognose zu ihrer Erholung", fügte Sarahs Mutter hinzu. Die Anpassung der Lunge an den kindlichen Körper sowie die Transplantation seien kein Problem für die Ärzte der Kinderklinik in Philadelphia gewesen. Das Krankenhaus selbst wollte sich zunächst nicht äußern.

Sarahs Familie dankt der Familie des Spenders

"Wir sind begeistert, dass dieser Tag gekommen ist, aber wir wissen auch, dass diese gute Nachricht eine Tragödie für eine andere Familie bedeutet", erklärte Murnaghan weiter. Diese Familie habe entschieden, Sarah das Leben zu schenken - "und sie sind heute die wahren Helden".

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Sarah hatte ganz oben auf der Warteliste für eine kindliche Spenderlunge gestanden, diese sind aber viel seltener als die Lungen von Erwachsenen. Experten zufolge hatte das Kind ohne eine Transplantation nur noch wenige Wochen zu leben. Am Dienstagabend war dann eine Spenderlunge gefunden worden, Mittwochmorgen begannen die Ärzte mit der Transplantation.

Sarahs Familie hatte in zahlreichen Interviews auf den Fall aufmerksam gemacht und die US-Regierung aufgefordert, eine Ausnahme für das kleine Mädchen zu machen. Auch Abgeordnete aus Philadelphia hatten US-Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius gedrängt, die Regelung außer Kraft zu setzen, wonach Organe von erwachsenen Spendern nur an Patienten über zwölf Jahren vergeben werden dürfen. Sebelius hatte eine Intervention jedoch abgelehnt. (afp)