Hannover. Nach dem 1:1 beim FSV Frankfurt entrollten die Profis des MSV Duisburg ein Transparent für Michael Tönnies, der einen Tag zuvor eine neue Lunge erhalten hatte. „Die Anteilnahme, die ich aus Duisburg von Fans und Spielern erfahre, ist der Wahnsinn“, sagt der ehemalige MSV-Stürmer.

Live sehen konnte Michael Tönnies die Geste nicht. Nach dem 1:1 beim FSV Frankfurt entrollten die Profis des MSV Duisburg ein Transparent mit der Aufschrift: „Gute Besserung Dicker“. „Ich habe keinen Fernseher in meinem Krankenzimmer, aber via Handy habe ich das Foto des Transparents gesehen. Ich fühle mich wie im Märchen. Die Anteilnahme, die ich aus Duisburg von Fans und Spielern erfahre, ist der Wahnsinn“, sagt Michael Tönnies im Gespräch mit der Sportredaktion. „Tönni“ schiebt nach: „Ohne die Unterstützung hätte ich das alles nicht geschafft.“

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Vor wenigen Tagen wurde die Lungentransplantation in der Medizinischen Hochschule Hannover erfolgreich durchgeführt. Zuvor hatte es drei Mal „Fehlalarm“ gegeben. In zwei Fällen stellte das Blutbild von Michael Tönnies die behandelnden Ärzte nicht zufrieden. Das Risiko war für eine Transplantation zu groß. Der 53-Jährige, der in 179 Spielen für die Meidericher stolze 101 Treffer erzielte, musste unverichteter Dinge wieder aus Hannover abreisen. Als beim einstigen Stürmerstar die Werte stimmten, war die Spenderlunge nicht optimal. Wegen Verklebungen war auch hier das Risiko zu groß. Tönnies musste sich erneut gedulden, bis es Anfang April endlich klappte.

„Für mich ist das alles gar nicht richtig zu fassen, das ist sehr emotional. In meinem Krankenzimmer liegt ein Patient, der 13 Jahre auf seine neue Lunge warten musste“, weiß Tönnies, dass sein Geduldsfaden seit dem Benefizspiel im vergangenen Mai gar nicht mal auf die ganz harte Probe gestellt wurde.

„Ich kann jetzt ohne Probleme essen und trinken, bin auch nicht außer Atem, wenn ich aus dem Bett aufstehe. Dafür zittern mir die Beine, weil ich keine Muskulatur habe. Im Moment befinden sich noch zwei Schläuche im Körper, die erst rauskönnen, wenn die gebildete Luft unter der Haut verschwunden ist. Da muss ich jetzt durch“, so Tönnies.

MSV punktet in Frankfurt

Der MSV Duisburg holte sich gegen Frankfurt einen Punkt.
Der MSV Duisburg holte sich gegen Frankfurt einen Punkt. © dpa
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Der MSV Duisburg holte sich gegen Frankfurt einen Punkt.
Der MSV Duisburg holte sich gegen Frankfurt einen Punkt. © dpa
Der MSV Duisburg holte sich gegen Frankfurt einen Punkt.
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Der MSV Duisburg holte sich gegen Frankfurt einen Punkt.
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Der MSV Duisburg holte sich gegen Frankfurt einen Punkt. © dpa
Der MSV Duisburg holte sich gegen Frankfurt einen Punkt.
Der MSV Duisburg holte sich gegen Frankfurt einen Punkt. © dpa
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Aus Gewohnheit steckte sich der frühere Knipser seinen monatelang getragenen Sauerstoffschlauch in die Nase. Tönnies: „Dabei war er gar nicht an die Sauerstoffflasche angeschlossen. Ich habe das nur für den Kopf gemacht, um einfach dieses Sicherheitsgefühl zu haben. Nach zwei Tagen habe ich den Schlauch aber dann entfernt.“

Tönnies „möchte in der MSV-Traditionself spielen“

Michael Tönnies muss noch einige Wochen in der Klinik bleiben. „Ich war nach der Operation auf der Intensivstation, danach in einer Zwischenstation und bin jetzt in dem Zimmer, aus dem ich bald auch entlassen werde. Aber das ist halt kein Eingriff, nach dem man binnen sieben Tagen wieder nach Hause kann. So einfach ist das nicht.“

Im Anschluss an den Krankenhausaufenthalt folgt für „Tönni“ die Reha in Fallingbostel. Erst im Mai oder Juni wird Tönnies, der passend zu seiner MSV-Zeit weiß-blaue Krankenbettwäsche hat, wieder seine eigenen vier Wände sehen.

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Doch die Perspektive danach hellt die Klinikzeit auf. „Wenn alles nach Wunsch läuft und ich wieder daheim bin, kann ich ein anständiges Leben führen“, so Tönnies, der sich bei MSV-Manager Ivica Grlic am Telefon für das Spruchband bedankte: „Ich habe Ivo gebeten, meinen Dank an die Mannschaft auszurichten.“

Beim Thema Fußball blüht Tönnies nach wie vor auf. Sein Ziel: „Ich möchte in der MSV-Traditionself spielen. Ein Mal muss der Ball noch im Netz zappeln. Und das Tor will ich dann nicht geschenkt haben, sondern mir erarbeiten.“