Neumünster. Wer unter einer Pollenallergie leidet, sollte sich nicht ohne Absprache mit dem Arzt selbst behandeln. Durch Bekämpfung der Symptome mit Antihistaminika können die Beschwerden sich auf die unteren Atemwege verbreiten und chronisch werden.
Menschen mit Symptomen einer Pollenallergie sollten sich nicht auf eigene Faust gegen Heuschnupfen behandeln.
Mit frei verkäuflichen Antihistaminika aus der Apotheke würden nur die Symptome, nicht die Ursachen der Beschwerden angegangen, warnt Doris Hartwig-Bade vom Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte in Neumünster. Dadurch könnten die Beschwerden chronisch werden und ein sogenannter Etagenwechsel auf die unteren Atemwege erfolgen.
Das bedeutet, dass sich die Überempfindlichkeit gegen die Pollen auf andere Organe verlagert und so aus dem Heuschnupfen mit der Zeit ein allergisches Asthma wird. Laut Hartwig-Bade kann nur eine Immuntherapie (Hyposensibilisierung) dauerhaft Abhilfe schaffen. Diese beginnen Patienten am besten im Herbst oder Winter, weil dann kaum Pollen fliegen. Nach drei Jahren konsequenter Behandlung seien die Aussichten recht gut, dass Betroffene fast keine Beschwerden mehr haben. Die Therapie wird von den Krankenkassen erstattet. (dpa)