Pulheim. Es ist die Aufgabe der Eltern, darauf zu achten, ob das Kind gut vor schädlichen Sonnenstrahlen geschützt ist. Viele greifen deshalb auf Sonnencremes zurück, die speziell für Kinder sind. Experten schreiben dies als reine Marketingstrategie ab. Es gibt auch Alternativen für sensible Haut.
Laufen Kinder schon selbstständig, zieht es sie in den warmen Monaten zum Spielen nach draußen. Das ist meist in einem Alter von anderthalb Jahren der Fall. Mit einem angemessenen Schutz aus Kleidung und Creme können sie dann auch in der Sonne spielen, erläutert Herbert Kirchesch vom Landesverband der Deutschen Dermatologen Nordrhein. Die Mittagshitze von 11 bis 15 Uhr ist aber tabu.
Eltern cremen unbekleidete Hautpartien ihrer Kinder am besten ein. "Anstatt eine spezielle Sonnencreme für Kinder zu kaufen, sollte man eher auf einen hohen Lichtschutzfaktor von mindestens 35 und auf den Verzicht von Duftstoffen achten", rät Kirchesch. "Enthaltene Duftstoffe können oft zu Unverträglichkeiten führen." Spezielle Sonnencremes für Kinder seien nur eine Marketingstrategie. Eltern greifen daher lieber zu einer Sonnencreme für empfindliche Haut.
Alternative zur Sonnencreme
Kirchesch zufolge ist umstritten, ob chemischer Lichtschutz für Kinder schädlich ist. Dieser besteht aus aromatischen Kohlenstoffringen, die eine Ähnlichkeit zu hormonartigen Stoffen aufweisen. Haben Eltern deshalb Bedenken, können sie alternativ zu mineralischem Lichtschutz greifen. Diese Mittel enthalten Titandioxidpartikel und sind laut Kirchesch unbedenklich. Im Vergleich zu chemischem Lichtschutz lassen sie sich allerdings schwerer auf der Haut verteilen.
Hosen, Oberteile und Hüte aus Baumwolle oder Polyamid eignen sich gut als schützende Kleidung. Je nach Material und Gewebedichte liegt ihr Lichtschutzfaktor zwischen 20 und 80, erklärt Kirchesch. Je dichter das Gewebe ist, desto weniger Strahlung kommt durch. Wird die Kleidung nass, ist sie deutlich lichtdurchlässiger als im trockenen Zustand. (dpa)