Berlin. Um die Zahl ungewollter Schwangerschaften zu verringern, will die SPD die “Pille danach“ von der Verschreibungspflicht ausnehmen. Die Fraktion fordert die Regierung in einem Antrag auf, die Arzneimittelverschreibungsverordnung zu ändern. Die CDU lehnt den Vorstoß ab.
Die "Pille danach" soll nach dem Willen der SPD rezeptfrei verfügbar sein. In einem Antrag hat die Fraktion nun die Bundesregierung aufgefordert, noch in dieser Legislaturperiode die Arzneimittelverschreibungsverordnung zu ändern. Das soll die rezeptfreie Abgabe eines Medikaments mit dem Wirkstoff Levonorgestrel (LNG) ermöglichen.
Die SPD will so ungewollte Schwangerschaften vermeiden helfen. Die Pille danach auf LNG-Basis ist laut SPD-Antrag in mindestens 79 anderen Staaten rezeptfrei erhältlich. Sie ist wegen möglicher Nebenwirkungen wie Übelkeit und Blutungen aber umstritten.
"Solche Pillen sind keine Smarties"
"Die Pille danach muss auch weiterhin rezeptpflichtig bleiben", sagte daher der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU), der WAZ Mediengruppe. Die Sicherheit der Patientinnen stehe im Vordergrund. "Solche Pillen sind schließlich keine Smarties", sagte Spahn weiter.
Seit 2004 gab es immer wieder Initiativen, die Pille danach von der Rezeptpflicht zu befreien. Zuletzt scheiterte Bremen mit einem Antrag im Bundesrat. Wegen der dort fehlenden Mehrheit will das Gesundheitsministerium vorerst auch keinen Vorstoß wagen.