Eine aktuelle Studie hat den Gesundheitszustand der Deutschen beleuchtet. Für NRW kam dabei raus, dass die Bürger hier zwar viel Sport treiben, sich aber mehrheitlich schlecht ernähren und sich häufig gestresst fühlen.
Zu viel Fleisch, zu viel Alkohol und jede Menge Stress: Nur 13 Prozent der Bürger in Nordrhein-Westfalen leben rundum gesund. Dies geht aus einer Studie hervor, die die Deutsche Krankenversicherung (DKV) am Freitag vorgestellt hat. Dabei fühlen sich an Rhein und Ruhr mehr Menschen gestresst als in den übrigen Bundesländern.
Was hat die DKV genau geprüft?
Die Studie „Wie gesund lebt Deutschland?“ hat fünf Faktoren untersucht, die ein gesundes Leben fördern oder beeinträchtigen: Aktivität, Ernährung, Alkohol, Nikotin und Stress. Dabei wurden mehr als 3000 Personen befragt.
Leben vergleichsweise viele NRW-Bürger rundum gesund?
Immerhin 13 Prozent. Bundesweit trifft das nur auf elf Prozent aller Bürger zu. Mit Mecklenburg-Vorpommern kann NRW aber nicht mithalten: In dem dünn besiedelten Bundesland zählen 18 Prozent als „rundum gesund“. In Baden-Württemberg sind es gerade einmal neun Prozent.
Gemüse gehört dazu
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Ernähren sich die Menschen an Rhein und Ruhr vernünftig?
Nur 46 Prozent essen gesund. In Schleswig-Holstein sind es 53 Prozent. Auf einem Mittelfeldplatz rangiert NRW auch beim Tabakkonsum. 76 Prozent der Befragten rauchen nicht. In Thüringen hingegen zeigen 82 Prozent dem blauen Dunst die rote Karte.
Trinken viele Bürger an Rhein und Ruhr zu viel Alkohol?
83 Prozent erlauben sich allenfalls ab und an das unbedenkliche Glas Wein oder Bier, das reicht für einen Mittelfeldplatz im Alkoholkonsumranking. Die anderen trinken zu viel. Deutlich durstiger sind die Sachsen. Nur 79 Prozent von ihnen bleiben unter dem empfohlenen Limit. Vergleichsweise enthaltsam leben in Sachsen-Anhalt 89 Prozent der Bürger.
Joggen, schwimmen, Fitness. Wie hält man es an Rhein und Ruhr mit Bewegung und Sport?
57 Prozent sind ausreichend aktiv. Damit können die NRWler zwar nicht mit den sportbegeisterten Thüringern mithalten (62 Prozent), aber immerhin den Bewegungsmuffeln aus Hamburg (49 Prozent) als Vorbild dienen. Bundesweit bewegen sich 54 Prozent der Bürger genug.
Gesunde Ernährung
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Stress lass nach: Lebt man im größten Bundesland entspannt?
Offenbar nicht: Nur 42 Prozent der Befragten fühlen sich nicht gestresst, damit liegt NRW sogar auf dem letzten Rang. Wie beschaulich muss es dagegen in Niedersachsen oder Bremen zugehen: Dort fühlen sich 57 Prozent der Bürger nicht gestresst.
Werden die Deutschen immer gesundheitsbewusster?
Offenbar nicht. Jedenfalls leben derzeit elf Prozent der Bürger rundum gesund, während es 2010 noch 14 Prozent waren. Ein Grund dafür: Immer weniger Deutsche bewegen sich regelmäßig. Immerhin hat Alkohol- und Tabakkonsum nachgelassen.
Leben Frauen oder Männer gesünder?
Klarer Punktsieg fürs weibliche Geschlecht: Frauen ernähren sich in der Regel ausgewogener, trinken weniger Alkohol und fühlen sich nicht so gestresst.
Kindergesundheit im Blick
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Gibt es Unterschiede bei den Altersklassen?
Hier kann die Jugend noch von den Älteren lernen. Nur sieben Prozent aller 18- bis 29-Jährigen leben rundum gesund. Mit zunehmendem Alter erhöht sich auch dieser Prozentsatz. Am gesündesten leben die über 65-Jährigen, jedenfalls 17 Prozent von ihnen.
Haben besonders gut ausgebildete Menschen auch einen gesünderen Lebensstil?
Nein. 13 Prozent der Bürger mit Mittlerer Reife leben gesund. Bei Menschen mit einem abgeschlossenen Studium schaffen das nur sieben Prozent, bei Hauptschulabsolventen acht Prozent. Tendenziell bewegen sich Akademiker zu wenig und trinken zu viel. Dafür rauchen sie weniger und ernähren sich besser.
Bleiben die Deutschen in Form?
Eher nicht. Sie werden tendenziell dicker. Der Anteil der Übergewichtigen in Deutschland ist von 44 Prozent im Jahr 2010 auf nunmehr 46 Prozent gestiegen. Männer haben dabei deutlicher zugelegt als Frauen.
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