Berlin. Beim Verzehr von rohem Fleisch werden häufig Krankheitserreger übertragen. Daher sollten vor allem Keinkinder unter fünf Jahren kein rohes Fleisch zu sich nehmen. Aber es gibt noch weitere Risikogruppen, die auf Mett, Rohwurst und Co. verzichten sollten.
Hierzulande wird rohes Fleisch öfter als erwartet auch von kleinen Kindern verzehrt, so das Ergebnis einer aktuellen Studie des Robert Koch-Instituts. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt besonders empfindliche Personengruppen wie Kinder unter fünf Jahren, Schwangere, Senioren oder Personen mit geschwächtem Immunsystem davor, rohe tierische Lebensmittel zu essen. Diese seien häufig mit Krankheitserregern belastet und könnten unter anderem Salmonellen, EHEC und Listerien, aber auch Viren und Parasiten übertragen.
Übertragung von Bakterien
Die Studie zeigte, dass rohes Schweinehackfleisch der wichtigste Risikofaktor für den Erwerb der Magen-Darm-Erkrankung Yersiniose ist, die durch eine Infektion mit Yersinien verursacht wird. Die Übertragung dieser Bakterien erfolgt hauptsächlich über Lebensmittel, insbesondere über rohes Schweinefleisch. Überraschend hoch war in der Studie der Anteil der Kinder, die rohes Schweinehackfleisch gegessen hatten. Sogar bei 30 Prozent der erkrankten Kinder, die ein Jahr oder jünger waren, wurde angegeben, dass sie Schweinehackfleisch roh verzehrt hatten.
Um mögliche Magen- oder Darmerkrankungen weitestgehend auszuschließen, sollten die genannten Personengruppen keine Lebensmittel wie rohes Hackfleisch bzw. Hackepeter, Rohwurst, Rohmilch und Rohmilchkäse, rohen Fisch, bestimmte Fischereierzeugnisse (z.B. Räucherlachs) sowie rohe Meerestiere verzehren.