Hamburg. Weil sie Kassenärzte Geld für die Verwendung ihrer Krebspräparate gezahlt haben sollen, wird bundesweit gegen verschiedene Pharmaunternehmen ermittelt. Zudem laufen Ermittlungen gegen verschiedene Ärzte, die sich bestochen haben lassen sollen.
Krebsärzte werden offenbar systematisch von der Pharmaindustrie bestochen. Bundesweit wird mindestens gegen drei verschiedene Pharmaunternehmen ermittelt, wie der "Spiegel" vorab berichtete. Die Firmen sollen Kassenärzte Geld für die Verwendung ihrer Krebspräparate gezahlt haben. Auch gegen die Ärzte wird ermittelt.
So will die Staatsanwaltschaft Dresden demnächst Anklage gegen Verantwortliche der Pharmafirma Oncosachs erheben, wie das Hamburger Nachrichtenmagazin unter Berufung auf den Sprecher der Behörde berichtet.
Das Unternehmen soll Krebsärzten mehrere hundert Euro pro Patient für die Bevorzugung ihrer Produkte gezahlt haben. Zudem ermittele die Staatsanwaltschaft gegen 47 Krebsärzte wegen Bestechlichkeit. Ferner wird in München dem Bericht zufolge gegen den Geschäftsführer von Ribosepharm und in Hamburg gegen Verantwortliche des Krebsmittelherstellers Zyo Pharma ermittelt. In Erfurt soll in diesem Zusammenhang bereits Anklage gegen einen Krebsarzt und einen Apotheker erhoben worden sein. (dapd)