Wien. Illegale Internet-Apotheken umwerben zunehmend junge Leute. Dabei setzen sie vor allem auf soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder Google+. Die angebotenen Medikamente sind nach Expertenangaben zu mehr als 50 Prozent Fälschungen - und oft gefährlich.

Der illegale Medikamentenhandel im Internet zielt nach Angaben des UN-Drogenüberwachungsrats zunehmend auf junge Kundschaft. "Illegale Internet-Apotheken haben damit begonnen, Kunden mit Hilfe von sozialen Netzwerken auf ihre Seiten zu locken", warnte der Leiter des Internationalen Suchtstoffkontrollrats (INCB), Hamid Ghodse, bei der Vorstellung des Jahresberichts seines Gremiums am Dienstag in Wien.

Über die sozialen Netzwerk erreichten die illegalen Apotheken ein deutlich größeres und jüngeres Publikum und versuchten, es zu Online-Bestellungen zu verführen. "Das kann ein großes und vor allem junges Publikum dem Risiko des Konsums gefährlicher Produkte aussetzen", warnte Ghodse. Er verwies darauf, dass mehr als die Hälfte der von illegalen Apotheken im Internet vertriebenen Arzneimittel gefälscht sei. Die Experten vom INCB riefen die Regierungen auf, verstärkt gegen verbotenen Medikamentenhandel im Internet vorzugehen. (afp)