Leipzig. Um für Patienten einen besseren Einblick in die Arztrechnungen zu ermöglichen, fordert die schwarz-gelbe Koalition einen einlenkenden Schritt der Kassen. Zukünftig sollen die Daten im Sinne einer Unterrichtung der Versicherten auch über das Internet abrufbar sein.

Die schwarz-gelbe Koalition will den gesetzlich Versicherten leichteren Einblick in Arztrechnungen gewähren. Nach einem Reuters am Dienstag vorliegenden Antrag der Gesundheitsexperten von Union und FDP sollen die Krankenkassen auf Anfrage der Versicherten die ihnen vorliegen Daten zu den ärztlichen Leistungen und ihre Kosten zur Verfügung stellen müssen. Dies soll auch über das Internet möglich sein, allerdings mit datenschutzrechtlichen Sicherungsmaßnahmen.

Spahn fordert mehr Transparenz für Patienten

Die Daten sollen ausschließlich zur Unterrichtung der Versicherten verarbeitet und genutzt werden dürfen. Zudem soll sichergestellt sein, dass die Kassen auch weiterhin keine Gesamtaufstellung aller in Anspruch genommenen Leistungen und deren Kosten eines Versicherten erhalten. Schon bislang können sich Patienten von ihrem Arzt eine Quittung ausstellen lassen.

Allerdings wird davon bislang wenig Gebrauch gemacht. Der gesundheitspolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Jens Spahn, sagte, Ziel sei eine größere Transparenz für die Patienten. "Ich erwarte, dass die Kassen diese Möglichkeit im Sinne ihrer Kunden jetzt auch nutzen. Der technische Fortschritt macht es möglich, alte Forderungen endlich ohne große Mehrkosten umzusetzen", sagte der CDU-Politiker. (Reuters)